Ausschreitungen in Südafrika: Kirche ruft zu Gebet um Frieden auf
Südafrika wird seit dem Wochenende von gewaltsamen Protesten erschüttert. In mehreren Städten des Landes steckten Demonstranten Gebäude und Fahrzeuge in Brand. Hintergrund ist die Verhaftung von Südafrikas Ex-Präsident Jacob Zuma. Der 79-Jährige war vergangene Woche wegen Missachtung der Justiz zu einer Haftstrafe von 15 Monaten verurteilt worden, die er am Donnerstag antrat.
Laut lokalen Medienberichten von Montag starben bei den Ausschreitungen mindestens zwei Menschen. Bei den Demonstranten soll es sich um Unterstützer von Zuma handeln.
Plünderungen und Gewalt
In der östlichen Hafenstadt Durban wurden am Sonntag Dutzende Geschäfte geplündert und mehrere Einkaufszentren angezündet. Auch eine Moschee stand laut Bürgeraktivisten in Flammen. Unterdessen kam es in Johannesburg zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten, als die Sicherheitskräfte mit Tränengas und Gummigeschossen gegen die Menge vorgingen. Mehrere Straßen und Autobahnen blieben am Montag gesperrt. Die Polizei verhaftete mehr als 60 Menschen.
Mobilisierung anhand von Volkszugehörigkeit
Auch der amtierende Präsident Cyril Ramaphosa verurteilte die Gewalt und unterstellte den Organisatoren eine „Mobilisierung“ anhand von Volkszugehörigkeit. Eine solche müsse von allen Bürgern verurteilt werden; Südafrika bleibe ein Land von „Vielfalt und Einigkeit“. Die Aktivisten der Kampagne Defend Our Democracy warfen den Anstiftern vor, „echte Probleme wie Hunger, Armut und Arbeitslosigkeit“ auszunutzen, um für ihre Zwecke „Chaos“ zu stiften.
Ex-Präsident Zuma hatte sich vor seiner Haft geweigert, vor einer Ermittlerkommission auszusagen, die Korruption unter seiner Amtszeit untersucht. Das Verfassungsgericht verurteilte ihn wegen Missachtung der Justiz zu 15 Monaten Gefängnis.
(kap/kna - cs)
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