Tadschikistan: Erstes katholisches Kloster
Die katholische Gemeinde hat das erste Kloster des kontemplativen Lebens in Tadschikistan eröffnet. Die Gründungsfeier wurden von einem für die Gläubigen Zentralasiens ungewöhnlichen Ereignis begleitet: Die Jungfrau von Luján, Schutzpatronin Argentiniens, wurde in Prozession durch die Straßen getragen. Die Ordensfamilie des Instituts des fleischgewordenen Wortes (IVE) ist verantwortlich für das neue Kloster, das dem heiligen Johannes Paul II. geweiht ist. Es sei eine Hommage an den Papst aus Polen, der die Mission in Zentralasien zu einer Zeit förderte, in der der Kommunismus den freien Ausdruck des Glaubens verhinderte, berichtet AsiaNews.
Tadschikistan werde durch den Vormarsch der Taliban ins benachbarte Afghanistan unter Druck gesetzt, Tausende afghanische Flüchtlinge drängten an die Grenze, so die Nachrichtenagentur weiter. „Dieses Kloster ist eine Vorsehung, weil es entstanden ist, bevor die Probleme in Afghanistan begonnen haben“, lässt Pater Pedro López, ein katholischer Priester im tadschikischen Land, AsiaNews gegenüber verlauten. „Für uns hat das Kloster eine wichtige Bedeutung, denn es geht um Nonnen, die für die Früchte der apostolischen Sendung beten. Es ist wichtig, in diesen Zeiten des Konflikts eine solche Gebetsgemeinschaft zu haben. Es ist ein großes Privileg“, betont Pater López.
Die vier Ordensfrauen aus Usbekistan, Paraguay und Argentinien seien vor kurzem in Duschanbe angekommen, um sich in ihrer neuen Heimat niederzulassen. Diese befinde sich nur wenige Meter von der Pfarrei St. Joseph, einer der nur zwei katholischen Kirchen auf tadschikischem Boden.
Die Ordensfrauen hätten sich der katholischen Gemeinde angeschlossen, die in einem Land mit fast neun Millionen Einwohnern aus etwa 120 Gläubigen besteht. Außer Pater López ist noch ein weiterer Priester dort, der ebenfalls Argentinier ist. Die Nonnen vor Ort gehörten dem Orden des „Fleischgewordenen Worten“ an, der zusammen mit den Schwestern der Nächstenliebe das christliche Gesicht dieser überwiegend muslimischen Nation bildet.
Hintergrund
Die katholische Kirche in Tadschikistan ist seit den späten 1970er Jahren präsent, als sich katholische Priester und Laien, die vom Stalin-Regime deportiert worden waren, in der damaligen Sowjetrepublik niederließen. Als die Ordensleute in den 1990er Jahren in ihre Länder zurückkehrten, ließen sie zwei Kirchen und eine kleine Gemeinschaft von Nonnen der Mutter Teresa von Kalkutta zurück: die einzige katholische Präsenz bis zur Ankunft eines Priesters des „Fleischgewordenen Wortes“ im Jahr 1997.
(asianews – mg)
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