Äthiopien: Kirche muss Hilfe für Tigray wegen Konflikt aussetzen
Unter Berufung auf Gabriel Woldehanna, den stellvertretenden Generalsekretär der Äthiopischen Bischofskonferenz (ECBC), hieß es, die äthiopische Kirche habe mit Unterstützung von Caritas internationalis und anderen lokalen wie internationalen katholischen Organisationen 1,8 Millionen Dollar für die humanitäre Nothilfe aufbringen können, die zu drei Vierteln ausgegeben wurden.
Die Rebellen der Tigray-Befreiungsfront (TPLF) haben nach der Rückeroberung der Hauptstadt Mekelle die Kontrolle über die gesamte Region zurückgewonnen und sind in die Offensive gegangen, wobei sie Vereinbarungen mit anderen bewaffneten Gruppen getroffen haben. Die Aussetzung der humanitären Maßnahmen ist ein Schlag für die Zivilbevölkerung, die von einer Hungersnot bedroht ist.
Zwei Millionen Vertriebene
Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden mindestens zwei Millionen Menschen durch den am 2. November ausgebrochenen Konflikt zwischen der Regierung in Addis Abeba unter Führung von Abiy Ahmed Ali und den separatistischen TPLF-Kräften vertrieben. Der Krieg geht mit ausgesprochener Grausamkeit und Gewalt jeder Art gegen die Zivilbevölkerung einher, einschließlich weit verbreiteter sexueller Gewalt. Tausende von ihren Eltern getrennte Kinder sind von Missbrauch bedroht, und mehr als 4,5 Millionen Menschen brauchen humanitäre Hilfe.
Friedensappelle
In den vergangenen Monaten haben zahlreiche kirchliche Gremien zum Frieden in der Region aufgerufen: Neben den eritreischen Bischöfen haben auch die äthiopischen Bischöfe, Amecea, Secam (Symposium der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar) und der Ökumenische Rat der Kirchen zu einem Waffenstillstand aufgerufen. Auch Papst Franziskus hat mehrfach zur friedlichen Beilegung von Streitigkeiten und zur Beendigung der Gewalt gemahnt. Besonders nah an den Menschen und der Kirche in Äthiopien ist der Zusammenschluss der regionalen Bischofskonferenzen Amecea, in der die Bischöfe von Eritrea, Äthiopien, Kenia, Malawi, Südsudan, Tansania, Uganda und Sambia zusammengeschlossen sind.
(vatican news – gs)
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