Algerien: Erzbischof würdigt Solidarität nach Waldbränden
Im Gespräch mit der Agentur SIR sprach der aus Frankreich stammende Geistliche von einer „Welle der Solidarität“. Vor allem Frankreich und Europa hätten Hilfe geschickt. Die Feuer in der Region Cabilia, vor allem in den Bergen, hätten ganze Gebiete verwüstet und zahlreiche Häuser zerstört. „Im Moment gibt es nach offiziellen Angaben 60 Tote, aber man fürchtet, dass es leider viel mehr sein werden“, so der Erzbischof. Unter den Opfern seien auch Soldaten, die bei Rettungseinsätzen verbrannten. Das Land sei „schwer getroffen“. Präsident Abdelmadjid Tebboune rief eine dreitägige Staatstrauer aus und stoppte alle staatlichen Aktivitäten außer jenen, die mit den Bränden zu tun haben.
Die Caritas in Algerien sammle Mittel zur Hilfe für die betroffenen Familien, fuhr Erzbischof Desfarges fort. In Cabilia hätten viele Überlebende buchstäblich alles verloren: Olivenhaine, Häuser, Vieh. „Ein Mann ist gestorben beim Versuch, seine Tiere zu retten. Wir haben wirklich dramatische Geschichten gehört“, so Desfarges.
45 Grad und mehr
In Algerien herrschen dieser Tage Temperaturen von über 45 Grad, und zwar nicht nur in den südlichen Wüstenregionen, sondern auch im Norden am Mittelmeer. „Die Brände, unter denen wir leider in diesen Tagen leiden, sind nur ein weiteres Beispiel für das ökologische Drama, das unser Planet erlebt“, so der Erzbischof. „Extreme Klimaereignisse häufen sich in der Welt, und dies ist ein deutlicher Weckruf: Wenn die Menschheit als Ganzes und in Solidarität nicht handelt, werden diese Phänomene zunehmen. Wir erleben hier in Algerien Wellen der Solidarität zwischen den Menschen. Die Solidarität muss jedoch auf planetarischer Ebene umgesetzt werden. Wir haben nur einen Planeten. Es liegt an uns, ihn für alle bewohnbar zu machen.“
(sir – gs)
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