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Anhänger einer fundamentalistischen Gruppe in Chittagong an diesem Donnerstag Anhänger einer fundamentalistischen Gruppe in Chittagong an diesem Donnerstag 

Bangladesch: Vor einer Radikalisierung?

Nach China und Russland geht jetzt auch Bangladesch auf die Taliban in Afghanistan zu. Außenminister Abdul Momen hat angekündigt, die Regierung sei dazu bereit, eine neue Regierung in Kabul anzuerkennen, wenn diese „vom Volk unterstützt“ würde.

Die Christen in Bangladesch hören das mit Sorge. Sie befürchten, dass eine solche politische Orientierung radikalen islamistischen Kräften im Land Auftrieb geben könnte. Immer wieder waren Gruppen, die mit al-Quaida oder der Terrorgruppe Islamischer Staat in Verbindung stehen, in den letzten Jahren für Anschläge in Bangladesch verantwortlich. Dabei wurden auch Missionare, Religionsführer, Blogger und Menschenrechtler zur Zielscheibe.

„Bangladesch hat den militanten religiösen Extremismus bekämpft, als Mudschahedin und Taliban ihn aus Afghanistan exportieren wollten“, sagt Liton H. Gomes, Sekretär der bischöflichen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden. „Jetzt könnten der Sieg der Taliban und eine Unterstützung des neuen Regimes durch unsere Regierung dazu führen, dass militante Islamisten in Bangladesch einen Schub erleben“, so der Priester.

„Extremisten tun keiner Gesellschaft gut“

Pater Patrick Gomes, Sekretär der bischöflichen Kommission für Ökumene und interreligiösen Dialog, stößt ins gleiche Horn. „Niemand, nicht nur die Katholiken, sollte eine extremistische Regierung unterstützen, die keiner Gesellschaft und keinem Land guttut.“ Er erinnert daran, dass Tausende von Afghanen derzeit aus Angst vor den Taliban versuchen, aus dem Land zu fliehen.

Bangladesch gehört nach Indonesien und Pakistan zu den Ländern mit der größten islamischen Bevölkerungsgruppe weltweit. Zwar ist der Islam in Bangladesch Staatsreligion, doch hat das Land eine lange Tradition der Mäßigung und Toleranz. In den letzten drei Jahrzehnten haben allerdings islamistische Bewegungen an Boden gewonnen. Sie fordern die Einführung der Scharia und eines Blasphemiegesetzes.

(vatican news – sk)
 

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19. August 2021, 13:00