Elfenbeinküste: Bischöfe loben Treffen verfeindeter Präsidenten
Erzbischof Ignace Bessi Dogbo sagte nach Angaben der Agentur aciafrica, viele Menschen in Elfenbeinküste hätten das Meeting zwischen Präsident Alassane Ouattara und dem ehemaligen Präsidenten Laurent Gbagbo am 27. Juli sehnlich erwartet, „um die Eiswand zwischen diesen beiden Politikern zu brechen, die politische Atmosphäre zu lockern und eine neue Chance für Frieden und Versöhnung im Land zu ermöglichen“. Es gebe eine Zeit für Krieg und eine Zeit, Frieden zu schaffen, „wenn gute Männer das Interesse ihres Volkes im Blick haben“, so der Vorsitzende der ivorianischen Bischofskonferenz.
Gbagbo war kürzlich nach zehn Jahren im Exil und einem Freispruch vor dem Internationalen Strafgerichtshof in sein Heimatland zurückgekehrt. Er hatte 2010 seine Niederlage in der Präsidentenwahl nicht anerkannt und verweigerte eine Übertragung der Amtsgeschäfte an den Wahlsieger und bis heute amtierenden Präsidenten Ouattara. Bei dem Bürgerkrieg, in den Gbagbo sein Land daraufhin stürzte, starben an die 3.000 Menschen. Der Ex-Präsident wurde schließlich aus dem Amt vertrieben, festgenommen und an den Internationalen Strafgerichtshof ausgeliefert, der ihn 2019 freisprach und dieses Urteil im März 2021 bestätigte.
Schwierige Geschichte, ernsthafte Bemühungen
Erzbischof Bessi sagte, das Treffen zwischen den beiden politischen Führern biete beiden Männern die Möglichkeit, sich um Frieden und Versöhnung zu bemühen. Die katholische Kirche habe die Vision einer unabhängigen Kirchengemeinschaft im Dienst aller Menschen und könne sich von daher nur freuen, dass der nationale Versöhnungsprozess mit der Begegnung zwischen dem amtierenden und dem früheren Präsidenten „eine wichtige Etappe erreicht hat".
Als Gbagbo vor einem Monat nach Elfenbeinküste zurückkehrte, beschenkte ihn der ivorische Kardinal Jean Pierre Kutwa mit einem Rosenkranz und drängte ihn, sich an den Bemühungen um politische und gesellschaftliche Versöhnung im Land zu beteiligen.
(aciafrica – gs)
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