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Griechenland: Konsequenzen für „ungehorsame“ orthodoxe Bischöfe

Die Ständige Heilige Synode der Orthodoxen Kirche Griechenlands hat gegen zwei Bischöfe Untersuchungen eingeleitet, weil diese massiv gegen Corona-Schutzvorschriften verstoßen haben sollen. Das berichtet das Infoportal „Orthodox Times“ am Freitag.

Bei den beiden Bischöfen handelt es sich demnach um Metropolit Kosmas von Ätolien und Metropolit Seraphim von Kythera. Die beiden sollen u.a. die von der Kirchenleitung beschlossenen Sicherheitsmaßnahmen für die Osterfeierlichkeiten nicht entsprechend umgesetzt haben. Laut „Orthodox Times“ ist mit der Verhängung von kirchlichen Strafen zu rechnen. Um welche es sich dabei handeln könnte, wurde nicht erwähnt. Laut Beobachtern steht sogar eine Suspendierung im Raum.

Die beiden Bischöfe haben immer wieder öffentlich die kirchlichen und staatlichen Maßnahmen kritisiert. Metropolit Kosmas sprach sich etwa mehrmals gegen das Tragen von Masken in der Kirche aus; mit der Begründung, dass Gott es niemals zulassen würde, dass man sich in einem Gotteshaus ansteckt.

Verschwörungstheorien

Metropolit Seraphim rief die Bevölkerung dazu auf, sich nicht impfen zu lassen. Zum einen, weil die Impfstoffe „ein Produkt von Abtreibungen“ seien, zum anderen, weil damit die Menschheit manipuliert werden solle, so der Bischof in Anlehnung an diverse Verschwörungstheorien. Einige Äußerungen brachten dem Metropoliten von Kythera auch schon eine Strafverfolgung durch die staatliche Justiz ein. Im März 2020, zu Beginn der Pandemie, wurde der Metropolit sogar kurzfristig inhaftiert, weil er den strengen Lockdown-Anordnungen der Behörden nicht Folge leistete, eine Kirche offenhielt und einen öffentlichen Gottesdienst feierte.

Nachdem scheinbar alle informellen Bemühungen der orthodoxen Kirchenleitung Griechenlands mit ihrem Oberhaupt Erzbischof Hieronymos, die beiden Metropoliten zum Einlenken zu bewegen, ohne Erfolg blieben, wurde nun das kirchenrechtliche Verfahren begonnen.

(kap – mg)

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28. August 2021, 11:54