Kamerun: „Die Gewalt unverzüglich einstellen“
„Unser Volk hat genug gelitten und ist es leid, in Ungewissheit und Angst zu leben“, so die Bischöfe der Provinz Bamenda (BAPEC) in einer Erklärung vom Wochenende. Darin beklagen sie erneut „Gewalt, Unsicherheit, Entführungen, Folterungen und sinnlosen Tötungen, manchmal von unschuldigen Menschen und Kindern“. An alle bewaffneten Gruppen richten sie den Aufruf, „die Gewalt mit sofortiger Wirkung einzustellen und auf eine friedliche Lösung des Konflikts hinzuarbeiten“.
Am 20. August war ein siebenjähriger Junge der katholischen Grundschule St. Theresa in der Diözese Kumbo bei einem Schusswechsel zwischen Soldaten und Militanten in der Nähe der Schule durch eine verirrte Kugel getötet worden. Am vergangenen Sonntag kam in einer Kirche in Bali im Nordwesten des Landes eine Frau ums Leben und der Pastor wurde verletzt. Auch hier war eine Schießerei zwischen Separatisten und Vertretern des Militärs die Ursache.
Konflikt verschärft sich
Der Konflikt in den anglophonen Regionen im Südwesten und Nordwesten Kameruns schwelt seit mehreren Jahren und hat sich seit Oktober 2017 verschärft, als Separatisten Landesteile einseitig für unabhängig erklärten. Der Konflikt forderte bislang mehr als 3.500 Menschenleben und schlug mehr als 700.000 Menschen in die Flucht. Zusätzlich hat das Land mit islamistischem Terror zu kämpfen; so hat die Terrorsekte Boko Haram ihre Aktivitäten in der Sahel-Zone auch auf Kamerun ausgeweitet.
(fides – pr)
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