Pakistan: Minderheiten fordern mehr Rechte
Samson Salamat von der NGO „Rwadari Tehreek“ sprach von „tiefverwurzelter religiöser Diskriminierung, Ungleichheit und Anstachelung zum Hass“ in Pakistan. Besonders problematisch seien falsche Anschuldigungen der Blasphemie, auf die die Todesstrafe steht, und „die ständig neuen Episoden der Zwangsbekehrung junger Frauen, die Hindus oder Christinnen sind“, zum Islam.
Es sei kein Wunder, dass sich Angehörige religiöser Minderheiten in Pakistan unter Druck fühlten. „Keiner hört ihre Stimme, obwohl es mit dem Schutz ihrer Rechte bergab geht.“
Jinnahs Versprechen
Salamat betonte, die Christen und Hindus im Land verlangten nichts anderes als das, was der Gründungsvater des heutigen Pakistan, Muhammad Ali Jinnah, 1947 erklärt habe. Der „Quaid-e-Azam“, zu Deutsch „Großer Führer“, hatte die Gleichheit aller Bürger ohne Unterscheidung nach Kaste, Hautfarbe oder Religionszugehörigkeit proklamiert.
Salamat sprach von „institutionalisierter Diskriminierung von Minderheiten“ in Pakistan; Verbesserungen könnten sich nur „über den politischen Prozess“ ergeben. Er forderte eine Überarbeitung des Blasphemiegesetzes, eine unabhängige Untersuchung der Fälle von Zwangsbekehrungen und mehr Bemühungen um Entradikalisierung in der Gesellschaft.
Keine Lobby
Verhängnisvoll sei, dass die religiösen Minderheiten in Pakistan keine Lobby hätten. Das liege „an der Ineffizienz des demokratischen Systems“ im Land: „Es gibt keine Direktwahlen, die Parteien wählen sich ihre Vertreter aus, und deswegen haben Christen und Hindus keine Stimme in der Politik.“
(asianews – sk)
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