Sambia: Caritas fordert gute Agrarpolitik von neuem Präsidenten
Die Umstellung auf eine ökologisch nachhaltige Landwirtschaft, die das Modell der intensiven, auf dem Einsatz chemischer Produkte basierenden industriellen Landwirtschaft überwindet, werde „dazu beitragen, den Klimawandel zu bekämpfen und Kleinbauern zu unterstützen", heißt es in einer Mitteilung der Caritas Sambia. Die katholische Organisation macht geltend, dass eine ökologisch nachhaltige Landwirtschaft auch ökonomisch sinnvoll ist und Arbeitsplätze schafft. Besonders nötig sei in Sambia eine Politik und Gesetzgebung zum Schutz von Saatgut und einheimischen Lebensmittelsystemen, um die Macht der multinationalen Konzerne zu begrenzen, die die Marktregeln für ihre Vermarktung diktieren. „Das Saatgut ist ein Geschenk Gottes und gehört unseren Bauern, die es von Generation zu Generation weitergegeben haben", heißt es in der Mitteilung.
Hakainde Hichilema, ein langjähriger Gegner des scheidenden Präsidenten Edgar Lungu, gewann die Präsidentschaftswahlen nach einem Wahlkampf, den starke Spannungen kennzeichneten. Er trat sein Amt offiziell am 24. August an. Unter den drängendsten Herausforderungen ist die Wiederbelebung der Wirtschaft des Landes, außerdem der Kampf gegen Korruption und Vetternwirtschaft.
Im November wurde Sambia zahlungsunfähig
Nach mehr als einem Jahrzehnt des Wirtschaftswachstums, das den südafrikanischen Binnenstaat 2011 in den Status eines Landes mit mittlerem Einkommen brachte, hat sich die sambische Wirtschaft dramatisch verlangsamt, wozu auch die Corona-Pandemie beitrug. Im vergangenen November wurde Sambia zahlungsunfähig. Zwei Entwicklungen deuten eine Trendumkehr an: der weltweite Anstieg der Preise für Kupfer, von dem das Land der zweitgrößte Produzent ist, und die Lockerung der restriktiven Maßnahmen gegen die Pandemie in der zweiten Jahreshälfte 2020. Dennoch erreichte die Inflation im Februar dieses Jahres mit 22 Prozent ihren Höchststand.
Im Hinblick auf die Schuldenkrise fordert die Caritas von der neuen Regierung mehr Transparenz und eine stärkere Beteiligung des Parlaments. Gut 60 Prozent der Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze. Der Bergbau und die Landwirtschaft sind tragende Säulen der Wirtschaft.
(vatican news – gs)
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