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Eröffnung des „Christian Hope Centers“ in Damaskus mit Georges Abou Khazen, Apostolischer Vikar von Aleppo Eröffnung des „Christian Hope Centers“ in Damaskus mit Georges Abou Khazen, Apostolischer Vikar von Aleppo 

Syrien: Gründer-Zentrum für Christen in Damaskus eröffnet

Das „Christian Hope Center“ (Christliches Hoffnungszentrum) fördert sogenannte Mikroprojekte, also Gründungs- oder Berufsideen mit einem geringen Budgetumfang. Christliche Familien erhalten Fördermittel, um neue Unternehmen zu gründen oder berufliche Projekte wiederaufzunehmen, die während des zehn Jahre dauernden Krieges unterbrochen wurden.

Das Zentrum wurde Ende Juli im historischen christlichen Viertel von Damaskus, Bab Touma, eröffnet. Ähnliche Anlaufstellen des „Christian Hope Centers“ gibt es in Aleppo und Homs. Dort liegt die Erfolgsquote bei 78 Prozent, das heißt, mehr als drei Viertel der Gründungsideen konnten erfolgreich und dauerhaft realisiert werden. Daran möchte das Zentrum in Damaskus anknüpfen, betont Mitarbeiterin Carla Audo gegenüber „Kirche in Not": „Wir helfen den Familien, neu anzufangen. Wir geben ihnen einen Grund, in Syrien zu bleiben und eine Chance, das Land wiederaufzubauen." Sie dankte auch allen Spendern von „Kirche in Not", die den Start des Zentrums mit ermöglicht hatten. 

Christen eine Perspektive in Syrien geben

Der 25-jährige Christ Johnny Saygeh kann dank eines vom „Christian Hope Center“ unterstützten Mikroprojekts seine vierköpfige Familie ernähren. Im Jahr 2013 wurde sein Vater von einer syrischen Miliz entführt und ermordet. Johnny blieb mit seiner Mutter und zwei Geschwistern zurück – ohne stabile Einnahmequelle. Da er auf einem Auge blind ist und nach einem Arbeitsunfall unter weiteren Einschränkungen leidet, hat er nur begrenzte berufliche Möglichkeiten. Das Hoffnungszentrum hat die Anschaffung von Tischen, Maschinen und Material für ein kleines Café bezuschusst, das Johnny und seiner Familie nun ein Auskommen sichert.

90 Prozent der Syrer unter der Armutsgrenze

Angesichts der sich verschärfenden Wirtschaftskrise leben Schätzungen zufolge 90 Prozent der syrischen Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Die steigenden Kosten für Miete, Lebensmittel oder Medikamente haben dazu geführt, dass viele Haushalte nicht mehr in der Lage sind, ihre Grundkosten zu decken. Das betrifft auch viele christliche Familien. Sie wenden sich an die lokalen Kirchen und erhalten dort – oft mit Hilfe von Organisationen wie „Kirche in Not“ – Lebensmittelpakte, Miete- und Studienzuschüsse. Das Hilfswerk hat seit Kriegsausbruch in Syrien mehr als 1000 humanitäre wie pastorale Einzelprojekte mit einem Umfang von über 42 Millionen Euro unterstützt.

Viele Hilfsempfänger geben jedoch an, dass sie zwar für die Nothilfe dankbar sind, sich darüber hinaus aber eine stabile Arbeit wünschen. Da auch hierzu oft Mittel und Perspektiven fehlen, wandern viele Christen aus Syrien ab. Dem Bericht „Religionsfreiheit weltweit“ zufolge stellten Christen vor Kriegsbeginn noch rund zehn Prozent der Bevölkerung, aktuell sind es Schätzungen zufolge weniger als vier Prozent. Fluchtursachen durch Zukunftsperspektiven entgegenwirken – dazu will das neue Hoffnungszentrum in Damaskus einen weiteren Beitrag leisten.

(pm - sst)

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09. August 2021, 10:21