Ukraine: Kalenderreform im Zeichen der Einheit
Das hat Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, Oberhaupt der mit Rom in Einheit stehenden Kirche betont, wie der „Pro Oriente“-Pressedienst berichtet. Eine solche Reform müsste zu mehr Kircheneinheit beitragen und nicht noch mehr Spaltungen verursachen, erläuterte der Kiewer Großerzbischof laut einem auf der Website der UGKK veröffentlichten Bericht.
Reform sollte zur Kircheneinheit beitragen
Die UGKK feiert in der Ukraine Weihnachten und Ostern gemeinsam mit den orthodoxen Kirchen nach dem Julianischen Kalender. In der Diaspora wird mit Rücksicht auf die pastorale Situation allerdings oft auch der Gregorianische Kalender verwendet. Insofern betonte der Großerzbischof, dass die Kalenderfrage keine dogmatische, sondern eine praktische, bzw. ökumenische sei.
Großerzbischof Schewtschuk war von 2009 bis 2011 Bischof in Argentinien. Er berichtete, dass die ukrainischen katholischen Gläubigen dort von Anfang an den Gregorianischen Kalender verwendet hätten: „Sobald unsere Siedler dort ankamen, wechselten sie prompt auf den Gregorianischen Kalender.“ Dasselbe gelte in Diaspora-Ländern wie Italien, Spanien oder Portugal. Es sei normal und verständlich, dass man sich als Minderheitskirche hier anpasse.
In der Ukraine verhalte es sich freilich anders. Hier würde eine Reform derzeit sicher zu Spaltungen führen, so Schewtschuk, der eine Kalenderreform für die nähere Zukunft deshalb ausschloss.
„Ukraine hat schon genug Spaltungen“
Der Großerzbischof erinnerte daran, dass es auch innerhalb einiger orthodoxer Kirchen, die im 20. Jahrhundert (teilweise) eine Kalenderreform vollzogen, zu Spaltungen kam, da nicht alle Gläubigen bzw. Hierarchen die Reform mittrugen. Für die Ukraine gelte, dass das Land schon genug mit Spaltungen zu kämpfen habe, es brauche keine weitere, so Schewtschuk. Die Einheit von Kirche und Volk sei vorrangig.
Der Großerzbischof äußerte sich im Rahmen eines Treffens mit Jugendlichen bei einer Wallfahrt nach Sarwanyzja (auch: Zarvanytsia). Sarwanyzja ist ein bedeutender Wallfahrtsort der Griechisch-katholischen Kirche in der Westukraine. In der örtlichen Wallfahrtskirche wird besonders eine Ikone der Gottesmutter verehrt.
Sonderstellung Österreichs
Eine Sonderstellung hinsichtlich der Verwendung der liturgischen Kalender in der UGGK nimmt übrigens Österreich ein. Während sich zwei Gemeinden der Ukrainischen Griechisch-katholischen Kirche in Wien an den Julianischen Kalender halten, richten sich die anderen Gemeinden (Salzburg, Graz, Linz, Feldkirch, Innsbruck) nach dem Gregorianischen.
(pro oriente/kap – pr)
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