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Christen bei einer Prozession im Heiligen Land Christen bei einer Prozession im Heiligen Land 

Heiliges Land: Verstärkte Armut in Bethlehem

Das lateinische Patriarchat verzeichnet immer mehr Hilfegesuche von Menschen, die aufgrund der Corona-Pandemie mit Armut zu kämpfen haben. Der Bericht eines Franziskaners aus Bethlehem.

„Wir treffen Menschen mit sehr schwierigen Geschichten, denn vor allem wegen des Coronavirus haben viele ihre Arbeit verloren“, beschreibt Bruder Rami Askarieh, Pfarrer der lateinischen Kirche der heiligen Katharina, die aktuelle soziale Realität in Bethlehem: „Diejenigen, die früher im Fremdenverkehr tätig waren oder als Handwerker Gegenstände aus Olivenholz hergestellt haben, können heute nichts mehr verkaufen und verfügen nur noch über geringe wirtschaftliche Ressourcen.“

Hilfesuchenden fehlt alles

Zusätzlich zur politischen Isolation – sichtbar in den Check-Points und der Mauer zum israelischen Territorium – bekämen viele Menschen nun auch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu spüren. Das öffentliche Gesundheitssystem der Stadt sei schlecht, ergänzt der Franziskaner, dabei bräuchten die Hilfesuchenden praktisch alles, so Ordensmann Rami: „Medikamente, Lebensmittel, Milch für die Kinder… Wir sorgen dafür, dass sie zum Supermarkt und zur Apotheke gehen können, und dann übernehmen wir die Kosten. Wir prüfen auch die Möglichkeit von Renovierungen in einigen Häusern lokaler Christen.“ So habe man jüngst etwa die Wohnung einer siebenköpfigen Christen-Familie renoviert und erweitert.

In den letzten Monaten sei die Gemeinde immer mehr zur Anlaufstelle für die Schwächsten geworden, so der Pater. Arbeitslosigkeit, familiäre Probleme und Armut seien einige der Nöte, mit denen die Einwohner von Bethlehem tagtäglich zu kämpfen hätten. Der lokale kirchliche Sozialdienst leiste gemeinsam mit den Einrichtungen des Lateinischen Patriarchates von Jerusalem das Mögliche, um den Menschen zu helfen. Bruder Rami verweist in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung der Spenden für die Christen im Heiligen Land.

(pm – pr)

 

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01. September 2021, 15:22