EU: Solidarität mit Afghanistan nur „leere Rhetorik“?
Mit Blick auf die Sitzungen der EU-Institutionen zu Afghanistan in dieser Woche ruft die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) gemeinsam mit der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) zu Schutz, Aufnahme und Solidarität auf.
„Wir fordern die EU auf, bei der Schaffung von humanitären Korridoren, Neuansiedlungen und anderen sicheren Übergängen mitzuwirken, um Flüchtlinge an sichere Orte außerhalb Afghanistans zu bringen. Wir fordern die EU-Mitgliedstaaten außerdem auf, den Afghanen, die sich bereits in der EU aufhalten, einen sicheren Aufenthalt zu gewähren und die Abschiebung nach Afghanistan zu stoppen“, heißt es in der Erklärung vom Donnerstag.
EU-Werte sollten zu Handlungen führen
Besonders gefährdete Mitglieder der afghanischen Gesellschaft wie Frauen, Kinder, Akteure der Zivilgesellschaft, Menschenrechtsverteidiger, Journalisten, Künstler und Angehörige ethnischer und sexueller Minderheiten sowie Christen und andere Religionsgemeinschaften bräuchten konkrete Hilfe. Die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten sollten sich „an die Spitze gemeinsamer und koordinierter Solidaritätsbemühungen der internationalen Gemeinschaft“ stellen, um AfghanenInnen zu helfen, „die vor Gewalt und Terror fliehen“.
Alle politisch Verantwortlichen sollten jetzt beweisen, dass „die Werte der EU keine leere Rhetorik sind, sondern praktische Leitprinzipien, die zu Handlungen führen, die auf ethischen Standards beruhen und über bloße politische oder wirtschaftliche Überlegungen hinausgehen“.
Unterzeichnet ist die gemeinsame Erklärung von Pfarrer Christian Krieger, dem Präsidenten der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), und von Kardinal Jean-Claude Hollerich SJ, dem Präsidenten der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE).
(kek/comece – pr)
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