Studie: Wetterextreme bedrohen Zukunft der Kinder
Der Bericht „Born in a climate crisis: Why we must act now to protect children's rights“ (übersetzt: In die Klimakrise hineingeboren. Warum wir jetzt handeln müssen, um die Rechte von Kindern zu sichern) macht die Folgen des fortschreitenden Klimawandels für die jungen und kommenden Generationen deutlich: Kinder, die heute geboren werden, sind demnach sieben Mal mehr Hitzewellen ausgesetzt als ihre Großeltern und bis zu drei Mal mehr Dürren, Überschwemmungen und Ernteverlusten. Mit Bränden haben sie doppelt so viel wie die Großeltern-Generation zu kämpfen, hält die in Kooperation mit der Vrije Universiteit Brussel erstellte Studie fest.
Vor allem benachteiligte und arme Kinder in Gefahr
Anlass der Veröffentlichung ist die Veranstaltung Youth4Climate, die am Dienstag in Mailand startet. 86 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen würden von den reichsten Ländern verursacht, die Folgen der Extremwetterereignisse wirkten sich aber vor allem auf Kinder in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen und in benachteiligten Gemeinschaften aus: Ihnen drohten übertragbare Krankheiten, Mangelernährung und der Verlust ihrer Häuser. Diese Klima-Effekte könnten Millionen Kinder in anhaltende Armut treiben; Jahrzehnte des Fortschritts im Kampf gegen den Hunger könnten dadurch zunichte gemacht werden.
In einzelnen Ländern drohe eine noch extremere Entwicklung, heißt es weiter. So könnten Kinder in Afghanistan mit 18 mal so vielen Hitzewellen konfrontiert sein wie die älteren Generationen. Kindern in Mali drohten zehnmal so viele Missernten wie ihren Großeltern. „Manche Kinder könnten sogar von mehreren dieser Katastrophen zugleich oder in rascher Folge betroffen sein“, mahnen die Studienautoren.
Klimakrise ist Krise der Kinderrechte
Für die heutige und kommende Generationen von Kindern zeige der Report eine entsetzliche Realität auf, mahnte die Generaldirektorin von Save the Childern, Inger Ashing. Die jüngsten Hitzewellen in den USA und Kanada, die Waldbrände in Australien, die Flutwellen in Europa und China sowie verschiedene Dürren hätten deutlich gemacht, dass es keine sicheren Orte gebe. „Ohne sofortiges Handeln hinterlassen wir unseren Kindern eine tödliche Zukunft.“
Die Klimakrise sei im Kern eine Krise der Kinderrechte, fügte Ashing hinzu. Notwendig seien eine Abkehr von der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, finanzielle Sicherheiten und Unterstützung für diejenigen, die am stärksten betroffen seien. Wenn die globale Erwärmung auf 1,5 Grad begrenzt werden könne, sei die Hoffnung auf eine angenehme Zukunft für noch ungeborene Kinder deutlich größer. Auch müssten die Forderungen und Rechte von Kindern künftig im Zentrum von Klimadebatten stehen.
(save the children/kna -pr)
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