Vatikan/Venezuela: Trauer über Tod von Kardinal Urosa
Kardinal Urosa habe sein Leben „jahrelang und in Treue dem Dienst an Gott und der Kirche gewidmet“, heißt es in einem päpstlichen Beileidstelegramm an den Apostolischen Administrator in Caracas, Kardinal Baltazar Porras. Darin drückte der Papst auch der Familie des Verstorbenen und allen Mitgliedern der venezolanischen Glaubensgemeinde sein Beileid aus. Nach Falcãos Tod besteht das Kardinalskollegium nun aus 217 Kardinälen, von denen 121 Wähler und 96 Nichtwähler sind.
Den Tod des 79-Jährigen machte die venezolanische Bischofskonferenz bekannt. Urosa Savino war Ende August auf die Intensivstation der Poliklinik von Caracas eingeliefert worden, wo er auf Covid-19 untersucht wurde.
Kritiker von Hugo Chávez
Als Erzbischof von Caracas trat er immer wieder als Kritiker von Venezuelas Präsident Huogo Chávez in Erscheinung. Bis zuletzt forderte er die politische Führung dazu auf, gemeinsam an einer friedlichen Lösung der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Krise zu arbeiten. Sie solle „persönliche und gruppenspezifische Interessen zurückzustellen“, um dem Volk weiteres Leid zu ersparen, die Rechte aller zu verteidigen und sich insbesondere um die Ärmsten zu kümmern, so Urosa Savino.
Urosa Savino war ab 2009 Mitglied des vatikanischen Kardinalsrates gewesen, der sich mit den organisatorischen und wirtschaftlichen Problemen des Heiligen Stuhls befasste. Er war zudem Mitglied im Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden, im Päpstlichen Kulturrat, in der Päpstlichen Lateinamerika-Kommission und in der Klerus-Kongregation. Im März 2013 hatte er am Konklave teilgenommen, bei dem Papst Franziskus gewählt wurde.
2018 Rücktritt als Erzbischof von Caracas
Geboren wurde Urosa Savino am 28. August 1942 in Caracas, er wuchs aber mehrere Jahre Kanada auf. In Caracas wurde er 1967 zum Priester und 1982 zum Bischof geweiht. Ab 1990 war er zunächst Erzbischof von Valencia in Venezuela und wurde dann 2005 vom damaligen Papst Benedikt XVI. zum Erzbischof von Caracas bestimmt, wo er 1982 bereits als Weihbischof gewirkt hatte. Zum Kardinal erhob Benedikt XVI. Urosa 2006; der Venezolaner war einige Wochen zuvor bereits Vizepräsident der Bischofskonferenz geworden. 2018 hatte Papst Franziskus Urosas Rücktrittsgesuch als Erzbischof von Caracas aus Altersgründen angenommen und setzte als Apostolischen Administrator zur Zeit der Sedisvakanz Kardinal Baltazar Porras ein.
Nach seiner Infektion mit dem Corona-Virus ließ der kranke Kardinal in seinen letzten Tagen eine Botschaft veröffentlichen, in der er seine Liebe zu Gott, zur Kirche und zum venezolanischen Volk zum Ausdruck brachte. In dem Text bat Urosa um den Empfang der Sakramente und bat Gott, die Kirche in Venezuela zu segnen, damit sie immer geeint bleibe.
(vatican news – pr)
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