Indien: Gezielte Gewalt gegen Christen
Den 3. Oktober, an dem 13 Übergriffe auf christliche Gemeinschaften verzeichnet wurden, bezeichnete Dayal als „schwarzen Tag." Auslöser der Gewalt seien Aufrufe extremistischer Gruppen gegen christliche und weitere Minderheiten im Land: „Die Situation ist besorgniserregend, weil hochrangige politische Autoritäten wie Minister auf Bundes- und Landesebene und Mitglieder der Bharatiya Janata Party (BJP), der Partei in der Bundesregierung, offen zu Gewalt aufrufen und die Menschen lehren, Bauern, Adivasi (Stammesangehörige), Dalits und religiöse Minderheiten als Staatsfeinde zu betrachten", so der katholische Journalist. Rechtsstaatlichkeit, Demokratie, Meinungsfreiheit sowie Religions- und Weltanschauungsfreiheit im Land seien bedroht. Die Christen in Indien machen 2,3 % (29 Millionen) der rund 1,3 Milliarden Einwohner aus, von denen die große Mehrheit Hindus sind.
Verrohung der Sprache auch in der Politik
Die Politik in Indien habe allgemein einen Niedergang erlebt, konstatierte der Koordinator des „United Christian Forum“ und ehemaliges Mitglied der Minderheitenkommission in Delhi, A.C. Michael: „Politiker äußern Worte und Phrasen, die die Gefühle der Menschen verletzen oder zu Spaltung und Diskriminierung führen. Er rief die Politiker zu Verantwortung auf: „Ich denke, es ist die Pflicht und die Verantwortung der Regierung des Landes, die nationale Harmonie in den Vordergrund zu stellen und Worte zu sprechen, die die Gesellschaft vereinen, anstatt Hass zu schüren".
Verleumdung und Propaganda
Explizit verurteilte der Koordinator des „United Christian Forum“ einen Vorfall in Roorkee, Uttarakhand, wo etwa 500 Extremisten in eine Halle eindrangen, in der sich 15 Gläubige zum Sonntagsgebet versammelt hatten, und Christen angriffen und verletzten. Einer der Gottesdienstbesucher befindet sich laut Fides noch immer in kritischem Zustand im Krankenhaus. Dies sei „Ergebnis unverantwortlicher Äußerungen einiger Einzelpersonen und politischer und gesellschaftlicher Gruppen, die religiösen Hass schüren." Laut Michael gebe es „Organisationen, die offenbar ideologische Plattformen für Gewalt bieten" und „unbegründete und unwahre Propaganda" über Christen verbreiteten. Dass Christen mit betrügerischen Mitteln religiöse Bekehrungen durchführten, sei etwa eine Behauptung, die von Gerichten wiederholt zurückgewiesen wurden. „Ich möchte darauf hinweisen, dass bis heute noch kein Gericht einen Christen für schuldig befunden hat, jemanden mit betrügerischen Mitteln bekehrt zu haben", so der Koordinator des „United Christian Forum“.
(fides - sst)
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