Jemen: „Save the children” prangert Lage an
Laut „Save the Children“ wurden Im Jemen in den letzten drei Tagen insgesamt drei Kinder und acht Erwachsene getötet und mindestens 45 weitere Menschen im Zuge der Verschärfung des Konflikts verletzt. In den letzten Wochen haben die Kämpfe an der Frontlinie zugenommen, da der wirtschaftliche Zusammenbruch und die schlechten öffentlichen Dienstleistungen zusätzliche Unzufriedenheit schüren. Nach sieben Jahren des Konflikts im Jemen sind Hunderttausende von Menschen gefangen zwischen Gefechten und gewalttätigen Aufständen.
Lage für Kinder „tragisch“
„Fast jeden Tag gibt es Berichte über Kinder und Familien, die in die Kämpfe verwickelt sind und mit ihrem Leben bezahlen. Im Jemen laufen Kinder jedes Mal Gefahr, zu sterben oder verletzt zu werden, wenn sie auf die Straße gehen. Sie werden Opfer von Bombenanschlägen und Explosionen an Orten, an denen sie sich eigentlich sicher fühlen sollten, wie Häusern, Schulen, Krankenhäusern und Märkten", erläutert Xavier Joubert, Landesdirektor von „Save the Children“ im Jemen. Zur psychischen Situation der Kinder vor Ort erzählt er: „Viele von ihnen haben ihre Angehörigen sterben sehen: Das ist die tragische Realität für Millionen von Kindern, die versuchen, die schlimmste humanitäre Krise der Welt zu überleben.“ Zuletzt spitze sich der Konflikt unter den Kriegsparteien weiter zu. „Save the Children“ fordert die Konfliktparteien eindringlich auf, „das humanitäre Völkerrecht und die internationalen Menschenrechte zu respektieren und alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um Zivilisten und zivile Einrichtungen während des Konflikts zu schützen".
Mehrfrontenkrieg seit 2015
Seit 2015 herrscht im Jemen ein Mehrfrontenkrieg. Dabei stehen sich auf der einen Seite die international anerkannte Regierung, die von einer Militärkoalition bestehend aus mehreren sunnitischen Staaten, darunter Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate, unterstützt wird und auf der anderen Seite Huthi-Rebellen gegenüber. Sie werden vom Iran unterstützt. Zuletzt ging es bei den Gefechten um die Einnahme der wirtschaftsstarken und strategisch wichtigen Provinzhauptstadt Marib. Die Huthi-Rebellen, die seit 2014 die Hauptstadt Sanaa kontrollieren, versprechen sich von einer erfolgreichen Einnahme Maribs die Erschließung wichtiger Ölquellen, die den Weg für weitere Eroberungsfeldzüge ebnen könnten. Die humanitäre Lage im Land ist dramatisch. Die UNO spricht von Menschenrechtsverletzungen durch alle Kriegsparteien, darunter Angriffen auf Zivilisten und dem Einsatz von Kindersoldaten.
(sir - gh)
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