Polen/Belarus: Bistum Görlitz hilft Flüchtlingen
„Es ist kaum vorstellbar, dass im 21. Jahrhundert so etwas geschieht“, so Ipolt zur Migrantenkrise an der Ostgrenze der EU. „Es ist ja eine politisch schwer lösbare Situation, die da manövriert werden müsste. Da muss ich schon sagen, da ist jetzt die Europäische Union aufgerufen, diesen Menschen zu helfen. Ich sehe natürlich, dass da auch die Grundsätze der Humanität jetzt nicht mehr beachtet werden.“
Ipolt begrüßte es, dass die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel zweimal mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko telefoniert hat. Es gehe dabei „um eine gute Lösung ganz besonders für die, die jetzt dort an der Grenze sind“. Lukaschenko wird von der EU seit den gefälschten Präsidentenwahlen nicht mehr als legitimer Staatschef anerkannt. Polnische Politiker haben Merkel für die Anrufe bei „Herrn Lukaschenko“ kritisiert.
Polnische Bischöfe kritisieren belarussische Führung
Ipolt hat sich kürzlich mit Bischof Andrzej Siemieniewski von Liegnitz getroffen und sich dabei über die Haltung der polnischen Kirche zur Flüchtlingskrise informiert. „Die polnische Bischofskonferenz hat einen Beauftragten für diese Situation an der belarussisch-polnischen Grenze ernannt und hat für Sonntag, also am Christkönigsonntag, für ganz Polen eine Kollekte angesetzt… Das war erst mal schon sehr wichtig, dass wir gehört haben, dass sich zumindest die Kirche Polens darum sorgt und jetzt auch konkret etwas tut.“
Derweil haben die polnischen Bischöfe das Regime von Minsk am Freitag scharf kritisiert. In einer Erklärung zum Abschluss ihrer Vollversammlung im Marienwallfahrtsort Tschenstochau warfen sie dem belarussischen Regime vor, „menschliche Dramen für Aktionen gegen die polnische Souveränität auszunutzen“. Dem Militär und Grenzschutz dankten die Bischöfe für die Verteidigung der Grenze „in dieser sehr schwierigen Lage“. Gleichzeitig lobten sie die spontane humanitäre Hilfe von Bewohnern der polnischen Grenzregion für die Migranten.
(domradio/vatican news – sk)
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