Sri Lanka: Kardinal klagt gegen Verkauf von Sumpf-Biotop
Das Projekt würde „die Lebensgrundlagen der Menschen in der Gegend ernsthaft beeinträchtigen", heißt es in der Petition des für sein Umweltengagement bekannten Kardinals. Zudem sieht er durch den Kauf auch Aktivitäten an vielen religiösen Stätten beeinträchtigt.
Verkauf in Zusammenhang mit umstrittenen Projekt
Die Regierung plant den Angaben zufolge in dem Feuchtbiotop ein Kraftwerk zur Stromversorgung des umstrittenen Bauprojekts „Colombo Port City", für das der Konzern LOLC Holdings aus Sri Lanka gemeinsam mit dem chinesischen Unternehmen China Harbour Engineering 14,4 Milliarden US-Dollar (12,5 Milliarden Euro) investieren will. Kardinal Ranjith hatte das Projekt schon im Mai kritisiert. Er fürchtet zu große Einflussnahme durch China und warnte deshalb, dass Sri Lanka durch das Projekt eine „chinesische Kolonie" werden könnte.
Tatsächlich ist die chinesische Regierung immer wieder Ansprechpartner für Sri Lankas Regierung, wenn es darum geht, teure Infrastrukturprojekte zu realisieren, so dass Sri Lanka bei China hoch verschuldet ist. Das Projekt „Colombo Port City“ war das größte und ehrgeizigste von allen und sollte hochwertige Immobilien durch Landgewinnung vor der Küste schaffen. Wegen den Auswirkungen auf die Umwelt war es von Anfang an umstritten und löste heftige öffentliche Proteste aus.
Breite Front gegen Kraftwerksbau
Unabhängig von Ranjith hatte auch der katholische Parlamentsabgeordnete Kavinda Jayawardena zusammen mit Fischern der betroffenen Region einen gerichtlichen Antrag zum Stopp des Verkaufs des 30 Kilometer nördlich von Colombo gelegenen Biotops eingereicht. Der Verkauf sei illegal erfolgt, so seine Begründung.
Kardinal Ranjith, katholische Priester, Ordensleute und Laien protestieren seit 2017 immer wieder mit Aktionen und Demonstrationen gegen den Bau des Kraftwerks. Laut einer Studie der International Union for the Conservation of Nature (IUCN) ist Muthurajawela (deutsch: Sumpf des königlichen Schatzes) eines der wichtigsten Feuchtgebiete des Landes und Lebensraum für Hunderte Tier- und Pflanzenarten, von denen einige nur dort vorkommen. Zudem bildet der Sumpf die Lebensgrundlage für Bauern und Fischer und ist eine beliebte Touristenattraktion.
(ucanews/kna – gh)
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