Heiliges Land: Kirchenführer besorgt über Drohungen und Angriffe
Die Einschüchterungen gälten Christen, „die einfach nur frei ihre Religion ausüben und ihrem täglichen Leben nachgehen wollten“. „Bestimmte radikale Gruppen“ machten den „systematischen Versuch“, „die christliche Gemeinschaft aus Jerusalem und anderen Teilen des Heiligen Landes zu vertreiben“.
„Wir erkennen mit Dankbarkeit die Selbstverpflichtung der israelischen Regierung an, den Christen im Heiligen Land eine sichere Heimat zu bieten und die christliche Gemeinschaft als integralen Bestandteil der örtlichen Gemeinschaft zu erhalten“, schreibt das Patriarchat. „Als Beweis für dieses Engagement sehen wir die Erleichterung des Besuchs von Millionen christlicher Pilger an den Heiligen Stätten durch die Regierung“, heißt es weiter. Es sei daher besorgniserregend, wenn diese nationale Verpflichtung durch das Versagen lokaler Politiker, Beamter und Strafverfolgungsbehörden vereitelt werde, die Aktivitäten radikaler Gruppen einzudämmen.
Schutz der historischen Viertel Jerusalems
Der Grundsatz, dass der spirituelle und kulturelle Charakter der verschiedenen historischen Viertel Jerusalems geschützt werden sollte, sei im israelischen Recht für das jüdische Viertel bereits seit längerer Zeit anerkannt. Dennoch erwürben radikale Gruppen weiterhin strategisch wichtige Grundstücke im christlichen Viertel mit dem Ziel, die christliche Präsenz zu verringern. Dabei setzten sie häufig „hinterhältige Absprachen und Einschüchterungstaktiken“ ein, um die Bewohner aus ihren Häusern zu vertreiben, was die christliche Präsenz drastisch verringere und die historischen Pilgerrouten zwischen Bethlehem und Jerusalem unterbreche.
Die Pilgerfahrt sei nicht nur das Recht aller Christen in der Welt, sondern bringe auch große Vorteile für die israelische Wirtschaft und Gesellschaft mit sich. In einem kürzlich erschienenen Bericht der Universität Birmingham sei hervorgehoben worden, dass die christlichen Pilgerfahrten und der Tourismus drei Milliarden US-Dollar zur israelischen Wirtschaft beitragen würden. Die örtliche christliche Gemeinschaft sei zwar klein und nehme zahlenmäßig ab, erbringe jedoch einen unverhältnismäßig hohen Anteil an Bildungs-, Gesundheits- und humanitären Dienstleistungen in Israel, Palästina und Jordanien.
Dringender Dialog nötig
„Im Einklang mit der erklärten Verpflichtung der politischen Behörden Israels, Palästinas und Jordaniens, die Religionsfreiheit zu schützen, bitten wir um einen dringenden Dialog mit uns, den Kirchenführern, um sich mit den Herausforderungen auseinanderzusetzen, die radikale Gruppen in Jerusalem sowohl für die christliche Gemeinschaft als auch für den Rechtsstaat darstellen, und um sicherzustellen, dass kein Bürger und keine Institution mit der Bedrohung von Gewalt oder Einschüchterung leben muss“, fordert das Lateinische Patriarchat von Jerusalem.
Auch solle ein Dialog über die Schaffung einer besonderen christlichen Kulturzone aufgenommen werden, „um die Integrität des christlichen Viertels in der Altstadt Jerusalems zu schützen und sicherzustellen, dass sein einzigartiger Charakter und sein Erbe zum Wohle der örtlichen Gemeinschaft, unseres nationalen Lebens und der ganzen Welt erhalten bleiben“.
(pm – mg)
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