Kirche in Not dankt in Jahresbilanz dem Papst für Irak-Besuch
Mit seiner Irakreise habe Franziskus der christlichen Minderheit in dem Land Hoffnung gebracht, so die Aussendung von diesem Donnerstag. „Vor allem hat der Heilige Vater die Augen der Weltöffentlichkeit auf die Situation der Christen im Irak und im ganzen Nahen Osten gelenkt. Sie sind konstitutiver Teil ihrer Heimatländer, werden aber allzu oft als Bürger zweiter Klasse behandelt“, beanstandet Kirche in Not. Im Irak, in Syrien und auch im Libanon litten christliche Bürger zudem unter den Folgen von Krieg und wirtschaftlicher Misere, der Exodus der Christen gehe „ungebremst weiter“, zitiert der Jahresbericht den Geschäftsführenden Präsidenten der Päpstlichen Stiftung, Thomas Heine-Geldern.
Ein „weltweit wahrgenommener Lichtblick im Zusammenleben von Christen und Muslimen in der arabischen Welt“ sei die Weihe der Kathedrale „Unsere Liebe Frau von Arabien“ in Bahrain gewesen, so das Hilfswerk, das den Bau unterstützt hatte.
Grund zur Sorge: Indien, Nigeria und andere
Mit Sorge schaue man auf die Entwicklungen mit Blick auf religiös motivierte Verfolgung und Gewalt weltweit. „Priester, Ordensleute und Laien werden in ihrem Einsatz getötet, entführt oder misshandelt“, so Kirche in Not; 2021 starben nach der Jahresstatistik des vatikanischen Fidesdienstes 22 Missionare und Missionarinnen weltweit in der Ausübung ihres Dienstes. Insbesondere Indien und Nigeria versetze „in Alarmbereitschaft“. Dramatisch sei die Lage weiterhin in den Ländern der afrikanischen Sahel-Zone oder in Mosambik, wo der Terror sich ausbreitet. „Die Gewalt trifft alle, Christen aber ganz besonders“, resümiert das Hilfswerk. Terror und Gewalt hindere die Kirche an vielen Orten an ihrer pastoralen und sozialen Arbeit. Davon betroffen seien nicht nur die Kirchen und Klöster, sondern auch kirchliche Krankenhäuser, Schulen und andere Einrichtungen.
Kirche in Not erinnerte zum Jahresende auch an die kirchlichen Opfer der Covid-19-Pandemie: Viele Ordensfrauen, Bischöfe, Priester und Katechten seien in Ausübung ihres Dienstes an der Krankheit gestorben. „Sie haben ihr Leben geopfert, um trotz der gesundheitlichen Gefahr den ihnen anvertrauten Menschen nahe zu sein“, würdigt sie das Hilfswerk.
Kirche in Not wurde 1947 gegründet. Schwerpunkt ist die pastorale und soziale Hilfe für verfolgte, bedrängte und notleidende Christen in rund 140 Ländern. Daneben setzt sich das internationale katholische Hilfswerk für Religionsfreiheit ein und erstellt dazu alle zwei Jahre – zuletzt 2021 - die Studie „Religionsfreiheit weltweit“.
(pm – gs)
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