Bahrain: Feierliche Weihe der Kathedrale
Kurienkardinal Luis Antonio Tagle, der die vatikanische Missionskongregation führt, war zu der Weihe eigens in das mehrheitlich islamische Inselkönigreich am Persischen Golf gereist. Die neue Kathedrale gehört zum Apostolischen Vikariat von Nordarabien, das außer Bahrain auch Saudi-Arabien, Katar und Kuweit umfasst. Im Bereich des Vikariats leben etwa 80.000 Katholiken; es sind fast ausnahmslos Gastarbeiter, vor allem aus Asien.
„Wir loben Gott für das Geschenk dieser Kathedrale“, sagte Tagle bei der Weihe des modernen Baus, der etwa 2.300 Menschen Platz bietet. Die Kathedrale ist achteckig und hat ein zeltartiges Dach - eine Erinnerung an die biblische Mosesgeschichte. „Das ist ein lebendiges Zeichen der Fürsorge Gottes für sein Volk! Papst Franziskus und die katholische Gemeinschaft von Bahrain danken dem König Hamad Bin Issa Bin Salman Al Khalifa dafür, dass er der katholischen Gemeinschaft das Bauland geschenkt hat, auf dem sich jetzt die Kathedrale erhebt.“
9.000 Quadratmeter großes Gelände
Papst Franziskus hat 2020 als erster Papst in der Geschichte die Arabische Halbinsel besucht. Die neue Kirche steht auf einem etwa 9.000 Quadratmeter großen Gelände in einer Stadt, die etwa zwanzig Kilometer südlich von Bahrains Hauptstadt Manama liegt. Auch in Manama gibt es bereits eine katholische Kirche.
„Liebe Familie Gottes, bitte komm oft nach Hause in diese Kirche, um deinen barmherzigen Vater zu treffen und mit ihm zu sprechen“, predigte Tagle, der wie viele der Katholiken am Golf von den Philippinen stammt. „Kommt oft nach Hause – Gott wartet dringend auf euch! Es wäre ein Jammer, so ein schönes Haus zu haben, in dem aber keiner wohnt. Das könnte man noch nicht mal mehr ein Haus nennen…“
„Bahrain als Modell von Toleranz und Offenheit“
Am Donnerstag war Kardinal Tagle zunächst von Kronprinz Salman bin Hamad Al Khalifa, der auch das Amt des Premierministers bekleidet, empfangen worden. Dieser betonte die Verpflichtung des Königs, „Bahrain zu einem inspirierenden Modell bei der Förderung von Toleranz und Offenheit“ zu machen. Der Kardinal lobte das Engagement des Königreichs Bahrain für die Förderung der multiethnischen und religiösen Vielfalt.
„Mit der Weihe der Kathedrale stellen wir auch uns selbst und unsere Gemeinschaft in den Dienst Jesu Christi“, so Tagle an diesem Freitag. „Mögen die lebendigen Steine der katholischen Gemeinschaft dazu beitragen, dass Solidarität und Gemeinsamkeit in Bahrain gestärkt werden.“ Katholische Missionsarbeit ist im mehrheitlich islamischen Bahrain verboten; die freie Religionsausübung von Nicht-Muslimen ist auf den privaten Raum und auf anerkannte Kultorte beschränkt. Vor allem an hohen Feiertagen reisen viele Christen aus Saudi-Arabien, das ihnen keinerlei öffentliche Religionsausübung erlaubt, zum Kirchgang ins benachbarte Bahrain.
An der Weihe nahm auch der Apostolische Administrator von Nordarabien, Bischof Paul Hinder, teil. Der aus der Schweiz stammende Kapuziner residiert in Abu Dhabi in den Emiraten.
„Ich danke vor allem denjenigen in aller Welt, die spirituell und materiell dazu beigetragen haben, dass wir dieses Werk hier vollenden konnten“, sagte Hinder am Freitag. Ein „Traum“ sei endlich wahr geworden. „Ich hoffe, alle können sich in diesem Moment mit uns über die Eröffnung dieser schönen Kathedrale freuen.“
(vatican news – sk)
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