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Demonstranten fliehen vor Tränengas während einer Demo gegen den Militärputsch (Archivbild 8. März 2021) Demonstranten fliehen vor Tränengas während einer Demo gegen den Militärputsch (Archivbild 8. März 2021) 

Missio prangert Übergriffe des Militärs in Myanmar an

Das Internationale Katholische Missionswerk missio Aachen hat eine Verdrängung der politischen und humanitären Krise in Myanmar kritisiert. „Der Westen darf die politische und humanitäre Katastrophe in Myanmar nicht verdrängen und von der Agenda der internationalen Diplomatie nehmen“, hieß es in einer Mitteilung von missio (Freitag).

„Die Übergriffe des Militärs in Myanmar gegen die Bevölkerung und gegen die christliche Minderheit werden immer gnadenloser und die Lage der Flüchtlinge an der Grenze zu Thailand zusehends schwieriger“, so Gregor von Fürstenberg, Vize-Präsident von missio Aachen. Partner des katholischen Hilfswerks berichteten, dass auch Dörfer mit vorwiegend christlicher Bevölkerung angegriffen und Kirchen und kirchliche Infrastruktur zerstört würden. Bewohner, Ordensschwestern und Priester sind demnach zur Flucht gezwungen.

„Die Kirche bereitet sich auf eine langfristige psychologische Begleitung der Menschen und Versöhnungsarbeit vor“

„Die Menschen stehen nicht allein materiell vor dem Nichts. Gewalt und Misstrauen werden lange nachwirken. Die Gesellschaft ist traumatisiert. Die Kirche bereitet sich auf eine langfristige psychologische Begleitung der Menschen und Versöhnungsarbeit vor“, fasst von Fürstenberg jüngste Berichte der missio-Partner zusammen.

Hilfe erschwert

Partnerinnen und Partner von missio Aachen berichteten zudem von einer verschärften Lage für Flüchtlinge aus Myanmar an der Grenze zu Thailand. Vor allem Frauen, Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Einschränkungen hätten Zuflucht auf thailändischer Seite der Grenze gefunden. Die thailändische Armee kontrolliere dort die Flüchtlingscamps engmaschig und schirme sie ab. Der Zugang für humanitäre Helferinnen und Helfer werde oft verhindert. „Wir fördern unsere Partnerinnen und Partner mit Mitteln für akute Hilfen, doch sie müssen immer wieder neue und teilweise unorthodoxe Wege finden, um die Notleidenden auch tatsächlich versorgen zu können. Davor haben wir größten Respekt“, so von Fürstenberg.

„Neue und teilweise unorthodoxe Wege finden, um die Notleidenden auch tatsächlich versorgen zu können“

Zum Hilfswerk

Das Internationale Katholische Missionswerk missio Aachen gehört zu rund 100 Päpstlichen Missionswerken weltweit und fördert die katholische Kirche in Afrika, Asien und Ozeanien. Missio Aachen verfügte laut eigener Angabe 2020 über ein gesamtes Projekt- und Kampagnenvolumen von rund 45,42 Millionen Euro und förderte in 68 Ländern 981 Projekte der Kirche des globalen Südens in der Ausbildung, Seelsorge, kirchlichen Sozialarbeit, im interreligiösen Dialog, für den Unterhalt und für Akuthilfen. Missio Aachen will zudem durch Kampagnen, Lobbyarbeit und Gebetssolidarität das weltkirchliche Bewusstsein in Deutschland fördern, um den Anliegen der Menschen und der Kirche im globalen Süden Gehör zu verschaffen. Insgesamt verfügte missio Aachen 2020 bei den Ein- und Ausgaben über einen Haushalt von rund 51,2 Millionen Euro.

(pm-sst)

 

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21. Januar 2022, 14:34