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Serbien: Patriarch verurteilt Hass gegen Bosniaken

Der Belgrader Patriarch Porfirije (Peric) hat mehrere Hassvorfälle gegen muslimische Bosniaken in der Stadt Priboj im Südwesten Serbiens scharf verurteilt.

Er habe die Nachrichten über die Ereignisse mit „Trauer, Unglauben und Empörung“ verfolgt, heißt es in einer aktuellen Erklärung des serbisch-orthodoxen Kirchenoberhaupts auf der Website des Belgrader Patriarchats. „Ich versichere unseren muslimischen Brüdern, dass wir solche Aktionen auf das Schärfste verurteilen“, sagte Porfirije.

Orthodoxe Christen müssten durch ihr Leben bezeugen, dass jeder Mensch unabhängig von seiner Religion und Nationalität ein Bruder oder eine Schwester ist, mahnte das Kirchenoberhaupt. Dass junge Menschen ausgerechnet zu Weihnachten ihre nächsten Nachbarn bedrohten, bezeichnete der Patriarch als äußerst beunruhigend.

Drohungen gegen Imam auf Facebook

Porfirije äußerte zudem seine Enttäuschung darüber, dass auch Polizisten, also jene, die derartige Vorfälle eigentlich verhindert sollten, an einer der Aktionen beteiligt gewesen waren.

Laut jüngsten Medienberichten sollen mehrere junge Männer in der Christnacht des orthodoxen Weihnachtsfestes (6. auf. 7. Januar) mit Parolen wie „Es ist Weihnachten, schießt auf die Moscheen“ singend durch Priboj gezogen sein. In Facebook-Kommentaren wurde zudem der Imam der Stadt bedroht.

„Wir müssen Moscheen respektieren, genauso wie wir unsere Klöster und Kirchen respektieren“

In den Tagen zuvor hatte ein im Internet aufgetauchtes Video einer privaten Party von Grenzschutzbeamten bereits für internationale Schlagzeilen gesorgt. Die Männer waren gefilmt worden, als sie mit einem Lied feierten, das den Völkermord von Srebrenica und Kriegsverbrechen in Kroatien verherrlicht.

Die Staatsanwaltschaft hat nach eigenen Angaben zu allen Vorfällen Ermittlungen eingeleitet. Der serbische Staatspräsident Aleksandar Vucic reiste am Mittwoch zu einem Besuch nach Priboj und traf dort mit Gemeindepolitikern und Vertretern der örtlichen Religionsgemeinschaften zusammen. „Wir müssen Muslime respektieren, wir müssen Moscheen respektieren, genauso wie wir unsere Klöster und Kirchen respektieren. Dies ist ihr Land genauso wie unseres“, sagte Vucic laut Bericht der Nachrichtenagentur Tanjug.

(kap – sk)
 

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14. Januar 2022, 13:49