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Koptisch-orthodoxe Feier in Alexandria Koptisch-orthodoxe Feier in Alexandria 

Ägypten: Orthodoxer Kirchenstreit um Afrika geht weiter

Patriarch Theodoros von Alexandrien hat alle orthodoxen Geistlichen in Afrika, die zur Russisch-orthodoxen Kirche übergetreten sind, dazu aufgefordert, diesen Schritt sofort rückgängig zu machen. Andernfalls drohten ihnen strenge kirchenrechtliche Konsequenzen.

Der Patriarch äußerte sich am vergangenen Wochenende in Kairo bei der Weihe eines neuen orthodoxen Bischofs für Uganda. Afrika gehört zum kanonischen Territorium des Patriarchats von Alexandrien. Nachdem das Patriarchat aber die neue Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU) offiziell anerkannt hat, setzte Moskau Ende Dezember Gegenmaßnahmen und errichtete ein eigenes Exarchat für ganz Afrika. Mit dem Aufbau einer eigenen russischen Kirchenstruktur in Afrika droht nun ein Konkurrenzkampf zwischen Moskau und Alexandrien um Gläubige, Priester und Sakralbauten.

Laut dem Internetportal „orthochristian.com" sind bereits mehr als 150 Priester in zwölf Ländern zur Russisch-orthodoxen Kirche gewechselt. Allein in Kenia sollen es fast 100 sein. Der Ton wird zugleich immer schärfer. So zitierte „orthochristian.com" einen russischen Geistlichen, der seit vielen Jahren in Ostafrika wirkt und nun zu den Hauptproponenten des Aufbaus der russischen Strukturen zählt, mit den Worten: „Sanktionen des Patriarchen von Alexandrien haben die gleichen kirchenrechtlichen Konsequenzen, als ob es Sanktionen des lutherischen Bischofs von Stockholm wären."

Offiziell begründet Moskau den Schritt allein damit, dass sich das Patriarchat von Alexandrien mit der Anerkennung der schismatischen OKU selbst ins Schisma begeben habe und den Geistlichen bzw. Gläubigen in Afrika eine rechtgläubige Alternative zum Schisma anbieten müsse.

(kap – gs)

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17. Februar 2022, 12:48