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Demokratische Republik Kongo: ein vom Krieg zerrissenes Land Demokratische Republik Kongo: ein vom Krieg zerrissenes Land 

Appell aus dem Kongo: Wir kennen den Krieg, lasst nicht die Waffen sprechen!

Eine Gruppe kongolesischer Schülerinnen appelliert an Europa, alles zu unternehmen, um einen Krieg in der Ukraine zu verhindern. „Liebe, Zuhören und Dialog: das ist der wahre Weg, um Konflikte zu lösen!“, fordern die Mädchen aus dem kriegzerrissenen zentralafrikanischen Land.

„Wir, die Jugend von Bukavu - die Kriegsgeneration - haben durch den Krieg viel Leid und Traumata erlitten. Deshalb unsere Bitte: beginnt keinen Krieg! Jemand hat einmal geschrieben: "Wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor". Wir aber sagen mit Papst Franziskus: "Wenn du den Frieden willst, bereite den Frieden vor".“ So der Appell einer Xaverianer-Missionsschwester, die sich der Nachrichtenagentur fides gegenüber zum Sprachrohr für 60 kongolesische Schülerinnen aus Süd-Kivu, im Osten der Demokratischen Republik Kongo, macht. Die Mädchen aus der seit Jahrzehnten vom Krieg zerrissenen Region fordern Europa auf, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um einen Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu verhindern.

Die Mädchen erinnern daran, dass das ganze Leid wieder nur die Armen treffen werde, nicht aber die „kriegführenden Staaten und die multinationalen Konzerne, die die Waffen produzieren und sich am Krieg bereichern.“ Wer heute einen Krieg wolle, solle die Kongolesen fragen, wie sie den Krieg erlebt hätten, geben sie zu bedenken.

„Im Krieg verlieren wir unsere Eltern, Brüder und Schwestern, unser Hab und Gut und unser Leben“


„Im Krieg verlieren wir unsere Eltern, Brüder und Schwestern, unser Hab und Gut und unser Leben. Im Krieg haben viele von uns ihre Großeltern verloren, die uns heute vielleicht lehren könnten, wie wir durchs Leben kommen. Frauen werden zu Witwen, Männer zu Witwern, Kinder zu Waisen, Eltern verlieren ihre Kinder. Viele Kinder haben ihre Familien nie kennengelernt; sie haben kein Zuhause, leben auf der Straße und haben noch nie eine Schule von innen gesehen.“

Der Krieg tritt die Menschenwürde mit Füßen

Der Krieg destabilisiere die Gesellschaft, bringe Hunger und Elend, trete die Menschenwürde mit Füßen, verhindere den Fortschritt und bringe somit Rückschritte in allen Bereichen: geistig, intellektuell, moralisch, materiell, heißt es in dem Appell weiter. „Kriege zerstören die Umwelt: Bomben verschmutzen die Luft und bringen Krankheiten. Schulen werden geschlossen, Gesundheitseinrichtungen zerstört, das Land wird unbewohnbar. Die Menschen fliehen zu Tausenden, nur um in einem benachbarten Land ein noch erbärmlicheres Leben zu führen.“

Wer jemals einen Krieg erlebt habe, sei schwer traumatisiert, warnen die Mädchen. „Wer überlebt, trägt schlimme Wunden davon, ist oft geistig, körperlich oder psychisch behindert. Gewalt gegen Frauen vor den Augen der eigenen Kinder und Ehemänner ist eine Wunde, die nie heilen wird. Ungewollte Schwangerschaften nehmen zu, und es gibt immer mehr Kinder, die einfach sich selbst überlassen, auf der Straße ausgesetzt werden“.

Krieg spaltet...

„Krieg spaltet, er schürt Verleumdung, Eifersucht, Rache und Zwietracht“, beschreiben die Mädchen die psychischen Folgen bewaffneter Auseinandersetzungen. Und der Krieg zerstöre auch die Jugend, die Welt von morgen. Im Krieg rekrutierten Soldaten junge Burschen und machten sie zu Rebellen. „Der Krieg hinterlässt Gewalt, Mord, Vergewaltigung und Diebstahl... Kinder werden schon im Krieg geboren, wachsen auf und werden alt, und so wird der Krieg von Generation zu Generation weitergegeben“, lautet die bittere Bilanz.

Krieg entfernt von Gott

Und der Krieg entferne auch von Gott, betonen die Mädchen weiter, weil „wir seine Schöpfung, sein Projekt der Liebe und Geschwisterlichkeit unter den Menschen nicht respektieren.“ Krieg sei keine Lösung der Probleme, sondern ein Problem im Problem. Im Krieg werde nichts gewonnen, aber es gebe unwiederbringliche Verluste. „Liebe, Zuhören und Dialog: das ist der wahre Weg, um Konflikte zu lösen!“, bringen die Mädchen ihren Appell auf den Punkt.

„Wir bitten euch aus Liebe zu Gott, unserem Schöpfer: versucht euch zu versöhnen, vergesst, was euch trennt, legt die Waffen nieder“, so ihre abschließende Bitte. „Es gibt viele Möglichkeiten, Kompromisse zu schließen, ohne in den Krieg ziehen zu müssen. Wir sind alle Geschwister: Warum sollten wir einander verletzen wegen dieser Welt, die ohnehin vergehen wird? Diese Erde gehört uns nicht: Früher oder später werden wir sie verlassen. Schätzen wir das kostbare Geschenk, das Gott uns gemacht hat: das Leben!“.

(fides – skr)
 

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23. Februar 2022, 15:41