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Kardinal Omella (rechts) mit dem spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez, Ende Januar Kardinal Omella (rechts) mit dem spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez, Ende Januar 

Spanien: Jetzt doch eine unabhängige Studie

Angesichts massiver Kritik ist die spanische Bischofskonferenz jetzt eingeknickt: An diesem Dienstag kündigte sie an, dass es doch eine unabhängige Studie zu Missbrauchsfällen im kirchlichen Bereich geben wird.

Das kündigte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Juan José Omella von Barcelona, jetzt an. Die Konferenz habe eine Anwaltskanzlei aus Madrid mit einer Studie beauftragt; Vorbild ist dabei die unabhängige Untersuchung zu Missbrauchsfällen im Erzbistum München-Freising, die eine Münchner Kanzlei unlängst publiziert hat.

Lange hatte sich eine Mehrheit der spanischen Bischöfe gegen eine unabhängige Ermittlung zum Thema Missbrauch gewehrt. Dabei war durch eine Serie der Tageszeitung „El País“ zu Missbrauchsfällen so großer Druck auf die Kirche entstanden, dass Politiker schon eine parlamentarische Untersuchungskommission oder Ermittlungen durch ein Expertengremium vorgeschlagen haben.

Dem Papst ein Dossier zugesteckt

Ein „El País“-Mitarbeiter steckte Papst Franziskus ein Dossier zu Missbrauchsfällen in der spanischen Kirche zu, das dieser offenbar an die Glaubenskongregation weiterleitete. Unklar ist jetzt, ob es auch zu staatlichen Untersuchungen kommen wird oder ob die Madrider Anwaltskanzlei sich als einzige mit dem kirchlichen Umgang mit Missbrauchsfällen befassen wird.

Die Münchner Kanzlei, die das bayerische Gutachten erstellt hat, soll die spanischen Kollegen bei deren Untersuchungen beraten. Die spanische Kanzlei hat ein Team aus 18 Personen zusammengestellt, die nun mindestens ein Jahr lang tätig sein sollen. Die Ergebnisse sollen auch der Justiz übermittelt werden.

(el país – sk)
 

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22. Februar 2022, 14:06