Ukraine: Hunderttausende auf der Flucht

„Der Hilfebedarf in dieser Situation wächst stetig, wir haben daher die Nothilfemittel für die Ukraine um 500.000 Euro erhöht“, sagte Eva Maria Welskop-Deffaa, die Präsidentin des Verbandes. In den 34 Zentren der Caritas Ukraine (drei mussten aufgrund der Kriegssituation geräumt werden) kümmerten sich mehrere hundert Caritas-Mitarbeiter um die Flüchtenden, allerdings unter auch für sie immer schwierigeren Bedingungen.

„Eine Caritaseinrichtung liegt beispielsweise in der Nähe einer militärischen Anlage und wir wissen nicht, wie sicher unsere Mitarbeitenden dort noch arbeiten könnten. Die ukrainischen Kollegen sind auch Betroffene“, so Welskop-Deffaa. „Wir sind für ihren Einsatz unendlich dankbar.“ In den Zentren würden die Geflüchteten untergebracht, mit Essen und Hygieneartikeln versorgt sowie psychologisch betreut.

Polen beladen ein Auto mit humanitärer Hilfe für die Ukraine

Auch in Deutschland ist die Welle der Hilfsbereitschaft für die Menschen in der Ukraine nach Caritas-Angaben „riesig“. Das mache eine schnelle Aufstockung der Hilfsgelder möglich. „Die Caritas-Verbände in Deutschland bereiten sich auf die Aufnahme der Geflüchteten vor, die mehr und mehr Richtung Westen unterwegs sind.“ Sie erwarte eine Welle der Solidarität und des Willkommens. „Überwältigend viele Menschen in Deutschland melden sich bei der Caritas, das ist großartig.“

Augenblicklich steige der Druck in den unmittelbaren Nachbarländern der Ukraine. In Polen würden etwa eine Millon geflüchtete Ukrainer erwartet. Caritas Polen habe zweieinhalbtausend Unterkunftsplätze vorbereitet.

Ukraine-Flüchtlinge in Ungarn

Warteschlangen an Grenzübergängen

Nach Angaben der Vereinten Nationen sind in Moldawien zehntausende Menschen aus der Ukraine angekommen. Auch in Rumänien haben bereits unmittelbar nach Kriegsbeginn über zehntausend Geflüchtete aus der Ukraine die Grenze überschritten. Am Grenzübergang Siret im Nordosten haben sich Medienberichten zufolge Warteschlangen von bis zu 35 km gebildet.

„Wir werden die Caritasverbände in den von den Fluchtbewegungen besonders betroffenen Ländern tatkräftig unterstützen“, verspricht Welskop-Deffaa. Für die Caritas Polen seien 75.000 Euro bereitgestellt worden.

(caritas – sk)