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Ein Flüchtlingsmädchen in Bangladesch bereitet Trockenfisch zu Ein Flüchtlingsmädchen in Bangladesch bereitet Trockenfisch zu 

Bangladesch: Kirche tritt für Schutz indigener Frauen vor Gewalt ein

Gewalt gegen indigene Frauen und Mädchen in Bangladesch geht von Tätern aus der Mehrheitsgesellschaft aus und bleibt meist ungestraft. Das zeigt eine neue Studie von Menschenrechtsgruppen auf. Kirche und Caritas bemühen sich um Prävention und eine Unterstützung der Opfer.

Die in dieser Woche in Dhaka veröffentlichte Studie hat Gewalttaten der letzten elf Jahre gegen indigene Frauen und Mädchen analysiert, wobei nur öffentlich bekannt gewordene Fälle berücksichtigt wurden – die Dunkelziffer dürfte also weitaus höher liegen. Die Fallstudie mit dem Titel „Violence against indigenous women and girls: the case study of Bangladesh“ wurde von den Menschenrechtsgruppen „Manusher Jonno Foundation“, „Kapaeeng Foundation“ und „Indigenous Women Network“ veröffentlicht.

Der Bericht spricht von mehr als 450 Betroffenen aus 39 von 64 Distrikten, die in Bangladesch Opfer von Gewalt wurden, darunter körperliche Angriffe, Vergewaltigungen und Gruppenvergewaltigungen. In fast allen Fällen (96 Prozent) stammen die Täter nicht aus Minderheitengruppen, sondern der bengalischen Mehrheitsgesellschaft. Nur etwa jeder vierte Fall (insgesamt 128) wurde überhaupt zur Anzeige gebracht.

Druck auf Opfer und parteiliche Behörden

Auch seien viele Opfer gezwungen worden, ihre Anzeigen zurückzuziehen. Systematisch übten Täter Druck auf die betroffenen indigenen Frauen aus, damit diese über das erlittene Leid schwiegen, arbeitet die Studie heraus. Ärzte würden für negative medizinische Gutachten bestochen, und Polizei und Behörden schützten die Täter statt die Gewalttaten an den indigenen Mädchen und Frauen aufzuklären.

„Die Täter schöpfen Mut, weil der Staat nicht gegen sie vorgeht. Die Opfer zeigen das Verbrechen nur selten bei der Polizei an, weil sie eine weitere Viktimisierung durch die Gesellschaft befürchten“, erklärte Menschenrechtsaktivistin Sabittre Hembrom gegenüber Ucanews. Hembrom gehört dem ethnischen Stamm der Santal an und ist Vizepräsidentin des „Adivasi (Indigenous) Students Council“.

Kirche treibt Prävention und Opferschutz voran

Caritas und die katholische Kirche bemühen sich derweil um Prävention und Opferschutz. So gebe es Sensibilisierungskampagnen und für indigene Betroffene rechtliche oder anderweitige Hilfe. „Indigene Frauen sind stärker von Gewalt und Ausbeutung bedroht, weil sie ihre Rechte nicht kennen“, sagte Rita Roselin Costa, Leiterin des Frauenreferats der Laienkommission der katholischen Bischöfe des Landes. Die Vernachlässigung der indigenen Bevölkerung durch die Regierung leiste einer Ausbeutung dieser Minderheitengruppen Vorschub.

Die Mehrheit der insgesamt 160 Millionen Einwohner Bangladeschs sind Bengalen, die dem Islam angehören. Religiöse Minderheiten im Land gehören dem Hinduismus, dem Buddhismus, dem Christentum oder anderen Religionen an. Es gibt 45 ethnische Gruppen im Land, die insgesamt etwa drei Millionen Menschen ausmachen. Nach Angaben des „Bangladesh Council for Christian Buddhist and Hindu Unity“ (BBCUC) machen religiöse und ethnische Minderheiten in Bangladesch insgesamt um die zwölf Prozent der Bevölkerung aus.

(ucanews – pr)

 

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31. März 2022, 11:45