Chile: Kirche und zukünftiger Präsident wollen zusammenarbeiten
Dabei versicherte Kardinal Celestino Aós dem Präsidenten, dieser werde immer „den Respekt“ der Kirche haben, heißt es in einer Aussendung der Bischofskonferenz, aus der der vatikanische Fidesdienst zitiert
Der Sozialist Gabriel Boric Font war im Dezember als Sieger aus der Stichwahl um das Präsidentenamt hervorgegangen. Mit 55 Prozent setzte er sich überraschend deutlich gegen den Konservativen José Antonio Kast durch. Der mit 35 Jahren bisher jüngste Staatschef Chiles tritt sein Amt am 11. März an.
„Wir erkennen Sie als die höchste Autorität des Landes an, die von allen Chilenen gewählt wurde“, sagte Kardinal Aós dem neuen Präsidenten laut Medienmitteilung. Boric könne auf die Unterstützung der katholischen Kirche zählen, „um ein gerechteres Chile aufzubauen, in dem Wahrheit und Ehrlichkeit herrschen und der Dialog über die Gewalt siegt". Der Kardinal verwies auf die Bedeutung des sozialen Friedens und in diesem Zusammenhang auch auf den bewaffneten Konflikt in der Ukraine, den der zukünftige Präsident Chiles in deutlichen Worten verurteilt hatte.
Präsident anerkennt soziales Handeln der Kirche
Boric hob bei der Begegnung mit den Religionsvertretern seinerseits die Bedeutung der verschiedenen Kirchen hervor und erkannte an, dass ihr soziales Handeln an vielen Orten präsent ist, die der Staat nur schwer erreichen kann. Auch er betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit in diesen Bereichen.
Der sozialistische Präsident will unter anderem das Bildungs- und Gesundheitssystem reformieren, Wohnraum schaffen, Frauen und Indigene fördern, Drogenkartelle bekämpfen und die Steuern erhöhen. Darüber hinaus steht Chile eine Verfassungsreform bevor. Diese folgt auf die schweren sozialen Proteste, die 2019 ausbrachen. Im Verfassungskonvent, der am Text arbeitet, herrscht eine linke Mehrheit.
(fides/vatican news – gs)
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