Indien: Indigene Christin wird Parlamentsabgeordnete
Die Naga-Christin S. Phangnon Konyak ist Mitglied eines indigenen Stammes in der entwicklungsarmen Region Mon-Tuensang an der Grenze zu Myanmar. In dem christlich geprägten nordöstlichen indischen Bundesstaat Nagaland leitete sie bislang den Frauenflügel der pro-hinduistischen Bharatiya Janata Party (BJP). Jetzt ist die Christin von ihrer Partei für die Wahlen zum Oberhaus „Rajya Sabha“ des indischen Parlaments aufgestellt worden, wie Ucanews berichtet.
Die 44-Jährige verfügt über einen Master-Abschluss in englischer Literatur und gehört dem indigenen Stamm der Konyak an. Mitglieder dieser ethnischen Gruppe seien im Dezember von der indischen Armee getötet wurden, nachdem sie von den Militärkräften fälschlicherweise für Aufständische gehalten wurden.
Frauen und Christen unterrepräsentiert
Die Naga-Christin ist laut Ucanews die einzige von ihrer Partei vorgeschlagene Kandidatin. Gegenkandidaten würden nicht erwartet, so dass ihre Ernennung diese Woche offiziell bekanntgegeben werden dürfte. Die Entscheidung der BJP, eine Frau für die „Rajya Sabha“ aufzustellen, kam überraschend und werde von Beobachtern als „bahnbrechend“ bezeichnet.
Phangnons Kandidatur wurde von den beiden Partnern der BJP in der Provinz, der Nationalist Democratic Progressive Party (NDPP) und der Naga People's Front (NPF), unterstützt. Das letzte Mal stellte Nagaland 1977mit der Demokratin Rano Shaiza eine Abgeordnete im indischen Unterhaus. Wie in Nagaland sind Frauen auch in den meisten anderen nordöstlichen Bundesstaaten Indiens nach wie vor stark unterrepräsentiert. Naga umfasst als Sammelbezeichnung über 30 Volksgruppen im Nordosten des indischen Subkontinentes, die sich auf die Bundesstaaten Nagaland, Assam, Manipur und Arunachal Pradesh verteilen.
(ucanews – pr)
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