Slowakei: Kurienerzbischof besucht ukrainische Grenzstation
Dabei dankte er für den tatkräftigen Einsatz von Priestern, Seminaristen und engagierten Laien, die sich dort um aus der Ukraine flüchtenden Menschen kümmern. Die Flüchtenden fänden in der Slowakei „eine gastfreundliche Hand, ein Lächeln und die Hilfe, die unter diesen Bedingungen notwendig ist“, sagte der Erzbischof. Er sei gekommen, „um die Solidarität und Unterstützung von Papst Franziskus und der ganzen Katholischen Kirche mit den leidenden Menschen der Ukraine auszudrücken“.
Gallaros Grenzbesuch fand laut slowakischen Medienberichten bereits am Sonntag statt. Auch der griechische-katholische Eparch von Kosice (Kaschau), Erzbischof Cyril Vasil, eilte demnach bereits mehrfach an die Grenze, um den zahlreichen Freiwilligen für ihren Einsatz zu danken und mit den Vertretern der staatlichen Behörden und Hilfsorganisationen vor Ort zu beraten.
Kirche als Klammer zwischen zwei Ländern
Der griechisch-Katholischen Kirche in der Ostslowakei kommt bei den Hilfsmaßnahmen dabei eine besondere Rolle zu, bildet sie - und in geringerem Ausmaß auch die orthodoxe Kirche - doch eine Klammer mit der östlich von ihr gelegenen Karpatho-Ukraine. Die mit Rom verbundene griechisch-Katholische Kirche beider Gebiete, die bis zum Ende der Donaumonarchie zum Königreich Ungarn gehörten, geht zurück auf die Union von Uschgorod aus dem Jahr 1646, während die Griechisch-Katholische Kirche im einst polnischen Galizien mit der Hauptstadt Lemberg an der Union von Brest von 1596 anknüpft.
Im Bewusstsein von Tschechen und Slowaken nach wie vor fest verankert ist die Zugehörigkeit des „Landes unterhalb der Karpathen“ (der „Podkarpatska Rus“) zur jungen Tschechoslowakei nach 1918. Dies schlägt sich auch im kirchlichen Bereich in der aktuellen Hilfsbereitschaft nicht nur in der Slowakei, sondern auch in Tschechien nieder. Viele Gastarbeiter in Prag kommen heute aus diesem einstigen Landesteil, der aus der Kiewer Perspektive „hinter den Karpathen“ liegt (Zakarpatska Rus). Vor allem im Norden der slowakisch-ukrainischen Grenze liegen Ortschaften, in denen nach wie vor Ruthenisch gesprochen wird.
Vielfältige Verbindungen
Die Verbindungen zwischen der Slowakei und der Ukraine sind jedenfalls stark. Slowakische Ordensfrauen und -männer wirken in der Ukraine wie etwa die Ordensfrauen der „Congregatio Jesu“, die sowohl in der Hauptstadt Kiew präsent sind als auch in Uschgorod gleich hinter dem Grenzübergang von Vysne Nemecke. Slowakische Bischöfe wie etwa der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislav Zvolensky, stehen im Kontakt mit dem griechisch-katholischen Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, und die katholischen Sender „Radio Lumen“ und „Radio Maria“ unterstützen tatkräftig die Aktivitäten der Caritas und des Malteser Hilfsdienstes.
(kap – sk)
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