Polen/Russland: „Krieg immer Niederlage für Menschheit“
„Ich bitte Sie, Bruder, an Wladimir Putin zu appellieren, den sinnlosen Krieg gegen das ukrainische Volk zu beenden, in dem unschuldige Menschen getötet werden und in dem nicht nur Soldaten, sondern auch Zivilisten - insbesondere Frauen und Kinder – leiden.“ Das schreibt der Vorsitzende der Polnischen Bischofskonferenz in einem Brief vom Mittwoch.
„Kein Grund kann jemals die Entscheidung rechtfertigen, eine militärische Invasion in ein unabhängiges Land zu starten und Wohngebiete, Schulen oder Kindergärten zu bombardieren“, stellt Erzbischof Gądecki klar. Deshalb bitte er den Patriarchen, „den Rückzug der russischen Truppen aus dem souveränen Staat Ukraine zu fordern“.
Moralische Pflicht, sich Befehlen zu widersetzen
Der Vorsitzende der polnischen Bischöfe betont in seinem Schreiben, dass Krieg immer eine Niederlage für die Menschheit sei. „Dieser Krieg ist wegen der Nähe der beiden Nationen und ihrer christlichen Wurzeln noch sinnloser. Ist es zulässig, die Wiege des Christentums auf slawischem Boden zu zerstören, den Ort, an dem die Rus getauft wurde?“, fragt Gądecki.
Erzbischof Gądecki bittet Kyrill auch, an die russischen Soldaten zu appellieren, „sich nicht an diesem ungerechten Krieg zu beteiligen, sich zu weigern, Befehle auszuführen, die - wie wir bereits gesehen haben - zu vielen Kriegsverbrechen führen“. Die Verweigerung von Befehlen in einer solchen Situation sei „eine moralische Verpflichtung“. Gleichzeitig bittet er Kyrill, alle orthodoxen Brüder in Russland zum Fasten und Beten für „die Schaffung eines gerechten Friedens in der Ukraine“ aufzurufen.
Dies ist das zweite Mal, dass sich der Vorsitzende des Episkopats an Kyrill wendet. Das vorherige Schreiben vom 14. Februar war an die orthodoxen und katholischen Bischöfe von Russland und der Ukraine gerichtet. Erzbischof Gądecki rief damals dazu auf, sich „den geistlichen Bemühungen der Anhänger Christi verschiedener Konfessionen in Russland, der Ukraine und Polen anzuschließen, um das Gespenst eines weiteren Krieges in unserer Region abzuwenden“.
(pm – pr)
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