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Erzbischof Stanisław Gądecki und Patriarch Bartholomaios beim ökumenischen Friedensgebet in Warschau Erzbischof Stanisław Gądecki und Patriarch Bartholomaios beim ökumenischen Friedensgebet in Warschau  

Polen: Patriarch Bartholomaios besucht Ukraine-Flüchtlinge

Das Ehrenoberhaupt der Welt-Orthodoxie, Patriarch Bartholomaios I., hat am Dienstag in Warschau Ukraine-Flüchtlinge getroffen und ein ökumenisches Friedensgebet mit ihnen sowie mit den Spitzen der katholischen Kirche gebetet.

„Manchmal gibt es nur Platz für Tränen“, sagte der aus Istanbul angereiste orthodoxe Patriarch am Ende des Treffens mit Flüchtlingen. Die Begegnung fand auf dem Campus der Warschauer Kardinal-Stefan-Wyszyński-Universität statt, die rund 90 Flüchtlinge aus der Ukraine beherbergt. Nach den Gesprächen und den bewegenden Schilderungen von Kriegserlebnissen durch einzelne Geflüchtete sagte Patriarch Bartholomäus, es sei schwierig, schmerzhaften Ereignissen ein Gesicht oder einen Namen zu geben. „Und man kann sich gar nicht vorstellen, welch große Verwüstung diese schreckliche Invasion im ukrainischen Volk und in der ganzen Welt angerichtet hat", erklärte Bartholomaios.

Der Vorsitzende der polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanisław Gądecki von Posen, begleitete den Patriarchen bei seinem Besuch. Bartholomaios hält sich auf Einladung des polnischen Präsidenten Andrzej Duda in Polen auf.

„Ihre Solidarität ist das Einzige, was das Böse und die Dunkelheit in der Welt überwinden kann“

Der Ökumenische Patriarch würdigte die Großzügigkeit der Menschen in Polen und den Nachbarländern bei ihrer Hilfe für Menschen aus der Ukraine. „Die ganze Welt ist Ihnen zu großem Dank verpflichtet", betonte er. „Ihre Solidarität ist das Einzige, was das Böse und die Dunkelheit in der Welt überwinden kann."

Erzbischof Gądecki bemerkte, dass in diesem Krieg tragischerweise zwei christliche, slawische Völker kämpfen, die durch die Taufe Wladimirs des Großen im Jahr 988 vereint sind. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz erinnerte vor Bartholomaios, der seinerseits den Krieg Russlands gegen die Ukraine verurteilte, an den Brief, den er dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill von Moskau am 2. März geschickt hatte: „Kein Grund rechtfertigt jemals die Entscheidung, eine militärische Invasion in einem unabhängigen Land zu beginnen, die Bombardierung von Wohnsiedlungen, Schulen, Kindergärten oder Krankenhäusern. Krieg ist immer eine Niederlage für die Menschheit. Dieser Krieg ist wegen der Nähe beider Völker und ihrer christlichen Wurzeln noch sinnloser."

„Dieser Krieg ist wegen der Nähe beider Völker und ihrer christlichen Wurzeln noch sinnloser“

Am Ende dankte der Vorsitzende der polnischen Bischofskonferenz Patriarch Bartholomaios I. für seine Anwesenheit und seine Sorge um die ukrainischen Orthodoxen, von denen sich viele in Polen aufhalten.

(vatican news/Agenturen – gs)

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29. März 2022, 16:51