Tschechien: Kardinal Duka bedauert Kyrills Haltung im Ukraine-Krieg
Dass der Moskauer Patriarch die russische Invasion in der Ukraine quasi als berechtigte Vergeltung für eine Vernichtung der Russen im Donbass bezeichne, sei „ein Versagen, eine Tragödie", sagte Duka demnach dem öffentlich-rechtlichen Sender CTV.
Historisch betrachtet müsse man sagen, dass „die byzantinischen und die russischen Patriarchen sehr häufig zu Kaplänen des Kaisers oder des Zaren wurden und die Politik ihres Landes unterstützten", so der Kardinal und frühere Vorsitzende der Tschechischen Bischofskonferenz. Demgegenüber hätten die zur Zeit der Oktoberrevolution und der kommunistischen Diktatur ermordeten Priester Mut bezeugt. Es sei „schade, dass der Herr Patriarch nicht aus diesem geistlichen Schatz der Russisch-Orthodoxen Kirche lebt", so Duka.
Er sehe „Parallelen zwischen der russischen Öffentlichkeit unter dem Druck des totalitären Staats und dem Leben in der totalitären Tschechoslowakei", sagte der Kardinal im CTV-Interview. „Jegliche Unterstützung, Reden, das Schicken von Briefen und bestimmte Demonstrationen" seien eine „Ermutigung auch des inneren Widerstands gegen Präsident Putin", der sich eingestehen müsse, „dass er den Krieg verloren hat".
(kap-sst)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.