Sri Lanka: Kardinal fordert erneut Aufklärung über Bomben zu Ostern
Die Überlebenden litten weiterhin schwer an den Folgen der Attentate, die am Ostersonntag 269 Menschen in den Tod rissen und 400 verletzten. Abermals forderte Kardinal Ranjith mehr Anstrengungen der Behörden, um die politischen Hintergründe des multiplen Terroraktes aufzuklären. Es gebe Hinweise, dass Teile von Behörden bis hin zur Regierung und den Informationsdiensten mit den Terroristen kollaboriert hätten. Der Erzbischof von Colombo erhob schwere Vorwürfe.
Vorwürfe, die höchste Verantwortungsträger betreffen
„Der Bericht des Präsidialausschusses spricht gegen den ehemaligen Präsidenten, den ehemaligen Generalinspekteur der Polizei, den ehemaligen Verteidigungsminister, den ehemaligen Chef des Geheimdienstes und andere hochrangige Beamte, weil sie die Anschläge nicht verhindert haben“, zitiert Aid to he Church in Need (ACN) in einer Mitteilung die Worte des Kardinals.
Viele Stellen hätten vorher von den Anschlagsplänen gewusst, aber nichts unternommen. „Die Regierung scheint sogar ihr Bestes getan zu haben, um die Verhaftung der Angreifer zu verhindern. Es gibt Hinweise darauf, dass die Behörden die Anschläge gewollt haben“, erklärte Kardinal Ranjith wörtlich. Viele Gläubige erlebten nun „ein Gefühl der Frustration“, weil ihre Fragen keine Antwort finden. Der Erzbischof berichtete auch von mehreren Suiziden von Angehörigen.
Treffen mit Papst Franziskus
Kardinal Ranjith befand sich auf einer Europareise und traf am 28. Februar im Vatikan Papst Franziskus, den er über die Lage in Sri Lanka informierte. Der Papst sei „eine große Quelle der Inspiration und Hoffnung für uns“, sagte Ranjith. „Er hat mir immer gesagt, ich solle weitermachen, mit den Menschen kämpfen, um ihnen Gerechtigkeit zu verschaffen. Das ist die Herausforderung, die ich habe.“
Anfang März informierte Ranjith auch Michelle Bachelet, die Hochkommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte in Genf, über die Entwicklungen in seinem Land. Er sprach auch vor dem Menschenrechtsrat, wo er die mangelhafte Untersuchung der Bombenanschläge zur Sprache brachte.
(pm – gs)
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