Flüchtlinge aus der Ukraine bei der Ankunft an der slowakischen Grenze, in Vysne Nemecke Flüchtlinge aus der Ukraine bei der Ankunft an der slowakischen Grenze, in Vysne Nemecke 

Ukraine: Theologen weltweit fordern Druck auf Kreml

Energischen Einsatz von Politik und Kirchen für ein sofortiges Ende des Ukrainekrieges und zur Unterstützung von dessen Opfern fordern Theologinnen und Theologen aus aller Welt.

Alle führenden Politiker seien aufgerufen zu „größtmöglichem Druck auf den Kreml, damit er diesen Krieg sofort beendet und alle seine Truppen aus dem ukrainischen Gebiet abzieht“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, unter deren Erstunterzeichnern man auch die Wiener Professoren Thomas Prügl und Marianne Schlosser findet.

Außerdem werden auch alle religiösen Führer in Russland aufgerufen, „den ungerechten und verbrecherischen Krieg und das Leid, das ihr Staat über das Nachbarland und über Europa gebracht hat, mit klaren Worten zu verurteilen“.

„Verbrechen gegen das Völkerrecht“

Unmissverständlich wird in dem Schreiben der Krieg verurteilt. „Für diesen unprovozierten Angriff, der bereits Tausende von Menschenleben gekostet hat, gibt es keine Rechtfertigung“, so die Theologen. Russlands Vorgehen gegen die Ukraine als souveränen Staat sei ein „Verbrechen gegen das Völkerrecht, gegen die Menschenrechte, gegen die Freiheit und gegen die Menschlichkeit“. Jede Fortsetzung des Krieges werde noch viele weitere menschliche Tragödien kosten.

Beterinnen in einer ukrainisch-katholischen Kirche in den USA
Beterinnen in einer ukrainisch-katholischen Kirche in den USA

Der Angriff auf die Ukraine sei zudem auch ein „Angriff auf die Grundfesten der menschlichen Zivilisation, die durch die moralische Führung des Christentums und anderer Weltreligionen genährt wird“. Alle Verantwortlichen dieser Kriegsführung müssten „beim Namen genannt und vor Gericht gestellt werden“.

Auch für die Russen beten

Klar positionieren sich die Unterzeichnenden der Erklärung auf der Seite des ukrainischen Volkes. Alle Menschen guten Willens sollten die Opfer dieser Aggression unterstützen, auch durch Gebet um Frieden und Gerechtigkeit für die Ukraine und die Ukrainer. Doch auch für das russische Volk gelte es zu beten: „Sowohl für diejenigen, die den Mut haben, sich gegen das Böse zu stellen, als auch für diejenigen, die durch die bösartige Propaganda, die von der Medienmaschinerie ihres Staates verbreitet wird, einer Gehirnwäsche unterzogen und zu Instrumenten der kriminellen Machenschaften ihres Führers gemacht wurden.“

Die Erklärung wurde von der in Lemberg angesiedelten Ukrainischen Katholischen Universität veröffentlicht. „Wir fordern unsere Schwestern und Brüder aus allen Kirchen, Konfessionen und Religionen auf, unseren Aufruf mit ihrer Unterschrift zu unterstützen“, heißt es abschließend.

(kap – sk)
 

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06. März 2022, 10:46