Krajewski in Ukraine: Unsere Waffen sind Gebet und Hoffnung
Benedict Mayaki, SJ/Stefanie Stahlhofen - Lemberg/Bergsaß - Vatikanstadt
Der polnische Kardinal hatte sich am Montag auf Wunsch des Papstes hinters Steuer gesetzt, um persönlich einen Hilfstransport aus dem Vatikan in die Ukraine zu fahren.
„Nähe ist der erste Name der Liebe. Deshalb ist es wichtig, hier vor Ort zu sein. Außerdem bringen wir neben dem moralischen Beistand, neben unseren Glauben, auch die Hoffnung, aus dieser so schrecklichen Lage rauszukommen. Es gibt auch viel sehr konkrete Hilfe für die Ukraine, sowohl über diplomatische Kanäle, als auch vor Ort",
berichtete Krajewski gegenüber Journalisten am Donnerstag bei seinem Aufenthalt im westukrainischen Lemberg.
Gespräche in der Türkei ohne Ergebnisse
Weitere Verhandlungsversuche in der Türkei brachten unterdessen bisher keine konkreten Ergebnisse. Zum ersten Mal seit Kriegsbeginn hatten der russische Außenminister Sergej Lawrow und der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba direkt miteinander gesprochen. Bei dem Treffen in Antalya gelang es jedoch nicht, humanitäre Korridore für umkämpfte Stadt Mariupol zu vereinbaren, so Kuleba. Beide Seiten kündigten an, die Gespräche fortsetzen zu wollen.
„Ich bin kein Diplomat. Ich bin mit der Logik des Evangeliums hierhergekommen, das heißt: Was würde Jesus tun? Er stand immer auf der Seite der Notleidenden. Auch der Heilige Vater, Papst Franziskus, handelt gemäß dieser Logik des Evangeliums. Deshalb sind wir hier. Deshalb beten wir. Denn unsere Waffen sind Glaube und Hoffnung. Das Evangelium berichtet uns von den drei wirksamsten Waffen der Welt: Gebet, Fasten und Almosen geben."
Kardinal Krajewski reist ins Innere der Ukraine, Kardinal Czerny kehrt zurück
Der vatikanische Kurienkardinal führte aus, dass diese Kräfte des Evangeliums nicht unterschätzt werden sollten:
„Der Glaube kann Berge versetzen, ganz zu schweigen von dummen Kriegen! Das ist auch die Stärke der Ukraine: Mit ihrem Glauben, mit der Liebe zur Heimat, zu ihren Familien, schaffen sie es, Widerstand zu leisten, schaffen sie es, ihre Heimat zu retten. (...) Ich verlasse nun Lemberg und trage die Friedensbotschaft des Heiligen Vaters und unsere Gebete weiter ins Land, soweit ich komme. Dies ist unsere allerstärkste Waffe. Und das kann auch für diejenigen, die die Ukraine angreifen, beängstigend sein."
berichtet der Kardinal im Gespräch mit Radio Vatikan. Czerny, der von Ungarn aus auch in die ukrainische Grenzstadt Bergsaß (Berehowe) gereist war, beendete seine Mission im Auftrag des Papstes am Donnerstagabend. Nun ist der Ordensmann auf dem Rückweg in den Vatikan. In Gedanken ist Czerny jedoch noch bei den Flüchtlingen, die er traf:
„Wer weiß, wann es ihnen wieder möglich sein wir, zurück in ihre Heimat kehren zu können. Auch wenn ich nicht direkt an der Front war, bin ich durch meine Treffen mit den Flüchtlingen dem Krieg begegnet. Ich bin dankbar, dass ich die Gebete und die Solidarität des Heiligen Vaters dorthin bringen konnte, wo sich das Leid tatsächlich abspielt", sagte uns Kardinal Czerny vor seiner Rückreise.
(vatican news - sst)
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