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Ein Bild von dem Treffen des Nahost-Kirchenrates mit Ägyptens Präsident Sisi Ein Bild von dem Treffen des Nahost-Kirchenrates mit Ägyptens Präsident Sisi 

Ägyptens Präsident empfängt Nahost-Kirchenrat

Ägyptens Präsident Abdel Fattah Sisi hat am Mittwoch Vertreter der Kirchen des Nahen Ostens empfangen. In seiner Ansprache betonte er laut dem Coptic Orthodox Cultural Center (COCC), in Ägypten seien Staatsbürgerschaft und gleiche Rechte für alle mittlerweile feste Werte.

Sisi begrüßte die Vertreter der im ökumenischen Kirchenrat des Nahen Ostens (Middle East Council of Churches, MECC) zusammengeschlossenen Kirchen, die auf Einladung von Koptenpapst Tawadros II. noch bis Freitag im ägyptischen Wadi Natrun ihre Vollversammlung abhalten.

Der ägyptische Staat habe die Gleichheit aller Bürger, von denen die Christen ein integraler Bestandteil seien, in allen Aspekten des Lebens etabliert. Sisi betonte ferner das Anliegen des Staates, Pluralismus und Glaubensfreiheit zu stärken sowie Fanatismus und Extremismus zu bekämpfen. Er unterstrich die Bemühungen des Staates zum Schutz des christlichen Erbes, etwa bei der Restaurierung archäologischer christlicher Stätten oder der Wiederbelebung des Weges der Heiligen Familie als Pilgerweg.

Erstmals dabei: Jerusalems Lateinischer Patriarch Pizzaballa
Erstmals dabei: Jerusalems Lateinischer Patriarch Pizzaballa

Streben nach Frieden

Die Kirchenführer begrüßten laut Bericht die Rolle Ägyptens im Nahen Osten und das Streben des Landes nach Frieden. Bei dem Treffen wurden nach Angaben des Rates Möglichkeiten zur Verbesserung der Beziehungen zu Ägypten erörtert, etwa mit Blick auf die Bekämpfung von Extremismus in einigen Ländern der Region.

Am zweiten Tag der Vollversammlung sprach laut dem arabisch-christlichen Portal „Abouna“ unter anderen der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzballa, der erstmals an der Veranstaltung teilnahm. Der italienische Ordensmann verwies auf die vielen Veränderungen im Nahen Osten seit der vorigen Versammlung 2016. Insbesondere verwies er auf die seit Monaten angespannte politische Lage im Heiligen Land. Die Ereignisse in Zusammenhang mit dem Tod der Journalistin Schireen Abu Akleh belegten dabei palästinensische Einheit, so der Patriarch. Zugleich sei die palästinensische Sache nach mehreren Jahren erneut in den Medien präsent.

„Die Frage Jerusalems und seiner politischen und religiösen Zukunft steht jetzt auf dem Spiel - daher können wir als Kirchen nicht schweigen“

Die wachsenden Spannungen hätten auch schwerwiegende Folgen für die Beziehungen der Kirchen zu den israelischen Behörden, wird Pizzaballa zitiert. „Die Frage Jerusalems und seiner politischen und religiösen Zukunft steht jetzt auf dem Spiel - daher können wir als Kirchen nicht schweigen“, so der Ordensmann. Die Stadt habe einen teilweise christlichen Charakter, der bewahrt, sichtbar gehalten und respektiert werden müsse. Gleichzeitig dürften sich die Aktivitäten der Kirche nicht auf politische Aspekte begrenzen; sie müsse sich weiter auch für Begegnung und Versöhnung engagieren.

(kap/kna - cs)

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19. Mai 2022, 08:51