USA: Bischof mahnt Begrenzung von Waffen an
Salvatore Cernuzio und Silvia Kritzenberger – Vatikanstadt
„Dinge wie Abtreibung und Todesstrafe werden von uns bereitwillig zu Fragen des Lebens erklärt, die laut katholischer Lehre unter allen Umständen falsch sind. Aber die Erde - unser gemeinsames Haus - zu schützen, Nahrung, Wasser, Unterkunft, Bildung und Gesundheitsversorgung für alle zugänglich zu machen oder sich gegen Waffengewalt zu wehren... auch das sind Fragen des Lebens!", bringt der Kirchenmann sein Anliegen auf den Punkt.
Die jüngsten blutigen Ereignisse, die Amerika erschüttert haben - das Massaker in einem Supermarkt in Buffalo, bei dem ein rassistisch motivierter Täter zehn Menschen tötete, und das Massaker in der Grundschule in Uvalde, Texas - haben den Erzbischof dazu bewegt, sich in einem Schreiben an die Gläubigen zu wenden. Darin bekundet er sein „Mitleid mit den Menschen in dem Supermarkt in Buffalo, den Schulkindern in Texas, ihren trauernden Familien und all jenen, die jetzt mehr denn je Angst haben, diese einfachen alltäglichen Dinge zu tun“. Man müsse sich fragen, was die Gründe für die Ablehnung vernünftiger Beschränkungen des Waffenbesitzes seien, die sich am Gemeinwohl orientieren und Schutz vor dem Bösen bieten.
Für die Grundrechte des Lebens eintreten
Der Bischof ruft zu einem Perspektivwechsel auf: Nicht nur Abtreibung und Todesstrafe seien nach katholischer Lehre „Angelegenheiten des Lebens“, sondern auch das, was Papst Franziskus mehr als einmal als „Grundrechte“ bezeichnet hat. Und dazu gehöre auch die Verteidigung gegen Waffengewalt, „Auch das sind Fragen des Lebens", schreibt der Bischof.
Jackels erinnert auch an die Debatte, die den US-Episkopat im vergangenen Jahr gespalten hat: die Frage nämlich, ob Politikern, die die Abtreibungspolitik befürworten, der Zugang zu den Sakramenten gewährt werden solle oder nicht.
„Manche wollen den Skandal der katholischen Abtreibungsbefürworter wiedergutmachen, indem sie ihnen die Eucharistie verweigern,“ schreibt der Bischof. Dabei habe doch Jesus selbst gesagt, dass nicht die Gesunden einen Arzt bräuchten, sondern die Kranken. „Der Herr hat uns die Eucharistie als Instrument der Heilung gegeben, und wir dürfen denjenigen, die sie brauchen, diese Medizin nicht verweigern". Es wäre besser, „die Eucharistie in die Hände dieser Katholiken zu legen, in der Hoffnung, dass sie diese Hände eines Tages in den Dienst des Lebens, der Verteidigung allen Lebens, stellen,” so die Hoffnung des US-Bischofs.
(vaticannews – skr)
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