Finnland: Katholische Kirche sieht NATO-Beitrittswunsch positiv
Im Moment passiere „ein großes Unrecht" und ein gerechter Frieden sei in dieser Situation nicht möglich, ohne einen klaren Sieg der Ukraine. „Ein gerechter Friede ist anscheinend von der russischen Regierung nicht gewollt. Die Ukraine hat also alle Rechte, auch moralisch, ihr Land zu verteidigen. Da sehen wir keinen Widerspruch", so der Pressesprecher des Bistums Helsinki Marko Tervaportti.
Finnland hat gemeinsam mit Schweden am Mittwochmorgen offiziell den Antrag zur Aufnahme in die NATO gestellt und so mit Jahrzehnten der politischen Neutralität gebrochen. Neutralität sei für Finnland lange Zeit „eine Art Zauberwort" gewesen, das es ermöglichte mit der Sowjetunion, beziehungsweise Russland, im Gespräch zu bleiben. „Das war die einzig mögliche Option für Finnland in den 60er und 70er Jahren. Später ist das einfach so geblieben, das war etabliert in der Politik und auch im Volk", erklärte Tervaportti dazu im Gespräch mit dem Domradio. Die Zeiten hätten sich jedoch geändert.Nach dem Fall der Mauer habe es auch schon einige Schritte in Richtung EU, Eurozone und NATO gegeben.
Die katholische Kirche in Finnland zählt laut Tervaportti 16.000 registrierte Mitglieder. Deshalb arbeite sie auch mit anderen Kirchen und christlichen Organisationen zusammen. Die kleine katholische Kirche in Finnland ist laut dem Pressesprecher des Bistums Helsinki mit ihnen gemeinsam auch seit dem Ukraine-Krieg aktiv: „Schon zum Kriegsausbruch haben wir Gebetsaktionen veranstaltet. Anbetungen mit besonderen Gebeten für den Frieden, für die Ukraine und für alle Opfer des Krieges. Zehn Prozent der Ukrainer sind katholisch. Die haben wir versucht ausfindig zu machen, um ihnen zu helfen. Seitdem versuchen wir zu helfen – materiell und spirituell. Zum Beispiel den Ukrainern, die auch jetzt zu uns ins Land gekommen sind."
(domradio-sst)
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