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Israel: Neuer Weihbischof und Patriarchalvikar

Die lateinischen Christen in Israel haben wieder einen eigenen Kirchenführer: Rafik Nahra (63), gebürtiger Libanese und zuletzt zuständig für die hebräisch-sprachigen Katholiken in Jerusalem, ist am Samstag vom Lateinischen Patriarchen Pierbattista Pizzaballa in Nazareth zum Weihbischof und Patriarchalvikar für Israel geweiht worden.

Nahra ist damit für die rund 20.000 lateinischen Katholiken im Land zuständig, seinen Sitz hat er in Nazareth. Die Mehrzahl der knapp 200.000 arabischsprachigen Christen in Israel sind griechisch-katholische Melkiten und dann Orthodoxe. Der Lateinische Patriarch von Jerusalem wird von drei Weihbischöfen unterstützt: für Israel, für Jordanien und für Jerusalem und Palästina.

Als Bischof leiste Nahra seinen Dienst in der israelischen Gesellschaft, in einer „sehr komplexen Welt", die einen „tiefgreifenden Wandel mit vielen Schwierigkeiten und Spannungen durchmacht", sagte Patriarch Pizzaballa in seiner Ansprache. Das stelle große Herausforderungen an die Pastoral und die Arbeit der Kirche. Der neue Weihbischof müsse ein guter Lehrer, Leiter und Verwalter sein und für seine Gläubigen im pastoralen, sozialen und politischen Leben der Gesellschaft präsent sein. Noch wichtiger sei jedoch, dass er ein guter Seelsorger ist, ein „Vater" für seine Priester und für alle Gläubigen, der auf deren Bedürfnisse eingeht.

An der Feier nahmen neben katholischen Bischöfen, Priestern und Laien auch zahlreiche Vertreter anderer Kirchen teil. Mit langem Applaus wurde der soeben in seinem Amt bestätigte Franziskaner-Kustos Francesco Patton begrüßt. Konzelebrant neben dem Patriarchen war der Pariser Weihbischof Thibault Verny. Zu Beginn der Weihezeremonie verlas der Papst-Botschafter in Israel, Erzbischof Adolfo Tito Yllana, die lateinische Ernennungsurkunde des Papstes.

Zur Person

Rafik Nahra wurde als Sohn libanesischer Arbeitsmigranten in Ägypten geboren, wuchs im Libanon auf und ging mit 20 Jahren nach Paris. Er studierte zunächst Ingenieurwissenschaften, trat aber nach zweijähriger Berufstätigkeit ins Priesterseminar ein. Er studierte in Rom an der Gregoriana-Universität und machte eine Spezialausbildung am Bibel-Institut. Nach der Priesterweihe 1992 war er zunächst Seelsorger und Professor in Paris. Ab 2004 promovierte er an der Hebräischen Universität in Jerusalem in Judaistik sowie in jüdisch-arabischer Literatur. Zuletzt war er im Patriarchat von Jerusalem für die hebräisch-sprachigen Katholiken und für das Sankt-Jakob-Vikariat zuständig.

(kna -sst)

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01. Mai 2022, 11:45