Nigeria: Unruhen nach Lynchmord an Studentin

Die Ermordung der Studentin Deborah Jakob in Sokoto wegen angeblicher Blasphemie durch einen Mob sorgte weltweit für Aufsehen und Empörung. Die Verhaftung zweier Verdächtiger, die mit der Ermordung in Verbindung stehen sollen, hat nun zu Protesten muslimischer Jugendlicher geführt, die unter anderem zwei Kirchen in der Metropole  zerstört haben.

„Gruppen von Jugendlichen, die von einigen Erwachsenen im Hintergrund angeführt wurden, griffen die katholische Kathedrale der Heiligen Familie am Bello Way an, zerstörten deren Glasfenster und diejenigen des Bischof-Lawson-Sekretariats und verwüsteten einen auf dem Gelände geparkten Gemeindebus", sagte Pater Christopher Omotosho, der Leiter der sozialen Kommunikation in der Diözese Sokoto.

Der Präsident des Dachverbandes christlicher Organisationen von Nigeria, Dr. Samson Olasupo A. Ayokunle, Pastor der baptistischen Kirche, forderte am 14. Mai die Kirchenführer dazu auf, friedliche Proteste zur Ehren „einer ihrer Töchter zu organisieren, die am 12. Mai von islamischen Extremisten grausam ermordet wurde“, so die Erklärung. Um keine weiteren Menschenleben zu riskieren, werde der Protest in den Sekretariaten der christlichen Vereinigung von Nigeria stattfinden. Jene, die nicht an den Protesten teilnehmen können, sollen die sozialen Medien nutzen, um die ganze Welt zu sensibilisieren. In der Erklärung wird auch zum Gebet für die Familie der Ermordeten Deborah Jakob aufgerufen. Der katholische Bischof von Sokoto, Matthew Hassan-Kukah, hatte bereits direkt nach dem Tod der jungen Frau einen Appell an die Christen gerichet, sich an das Gesetz zu halten und für die Rückkehr der Normalität zu beten.

Am 14. Mai wurde Deborah Jakob in ihrer Heimatstadt Tunga Magajiya zu Grabe getragen.

(uca - mr)