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 Das Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche, der Moskauer Patriarch Kyrill I. Das Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche, der Moskauer Patriarch Kyrill I. 

Russland: Moskauer Patriarchat wirbt für mehr Militärgeistliche

Das Moskauer Patriarchat hat bereits Mitte April zwei Videos veröffentlicht, in denen um mehr Militärgeistliche in der russischen Armee geworben wird. Das berichtet der „Nachrichtendienst Östliche Kirchen" (NÖK).

Die Synodalabteilung des Moskauer Patriarchats zur Zusammenarbeit mit den Streitkräften und den Rechtsverfolgungsorganen veröffentlichte dazu am 17. April auf ihrer Website zwei Videos. Im ersten Video ist die Darstellung des Kriegs in der Ukraine als Kampf gegen jenseitige infernale Kräfte zentral. 

Videos werben für Kriegseinsatz

NÖK zufolge liege das Video auch einer etwas längeren, dreiminütigen Videos mit dem Titel „Wird die Spezialoperation zu einem Heiligen Krieg?" In der Eröffnungssequenz werde der Krieg in der Ukraine als metaphysischer Kampf zwischen Gut und Böse beschrieben: „Die jüngsten Ereignisse im Zusammenhang mit den grausamen Folterungen und Züchtigungen russischer Armeedienstleistender in der Ukraine haben ziemlich deutlich gezeigt: Es geht heute nicht um eine Schlacht um Territorium oder konkrete Menschen. Es ist ein Krieg! Wobei es nicht ein Krieg zwischen zwei Zivilisationen ist, West und Ost. Es ist buchstäblich ein Krieg des Guten gegen das inkarnierte Böse!" Der russische Soldat sei heute ein „Krieger des Lichts", der für die Bewahrung der Orthodoxie und Russlands als solches kämpfe.

Leider wüssten die russischen Soldaten das aber nicht, so die Autoren, weil es zu wenig Militärgeistliche gebe. Um den Geist der Soldaten und ihren Glauben zu stärken sowie das Bewusstsein für ihre Mission und die Mission der Armee, wofür und wogegen sie kämpften, zu schärfen, seien Geistliche nötig. 

Sanktionen gegen Kyrill?

Unterdessen nimmt Kritik am russisch-orthodoxen Moskauer Patriarchen Kyrill I. wegen seiner Unterstützung des Ukraine-Kriegs zu. Die EU-Kommission schlug in ihrem 6. Sanktionspaket gegen Russland auch ein Einreiseverbot für Kyrill und ein Einfrieren seines Vermögens vor. Das Vermögen Kyrills wird nach Medienberichten auf vier Milliarden Dollar geschätzt; angeblich geht es auf den Handel mit Zigaretten und Öl in den 1990er Jahren zurück.

Auf der Sanktionsliste sollen laut Medienberichten 58 Personen stehen, die den Krieg unterstützen. Das Paket wurde am 4. Mai in den EU-Mitgliedsländern geprüft und muss anschließend abgestimmt werden. Die litauische Regierung hatte sich für Sanktionen gegen den Patriarchen stark gemacht. Außenminister Gabrielius Landsbergis sagte Ende April, das Kirchenoberhaupt sei eher damit beschäftigt, „Seelen zu töten, als sie zu retten". Ungarns Regierungschef Viktor Orban hat jedoch bereits seine Ablehnung von Sanktionen gegen Kyrill bekundet. „Wir werden die Aufnahme von Kirchenführern in die Sanktionsliste nicht unterstützen", weil dies der „heiligen" Religionsfreiheit widerspreche, sagte er laut der ungarischen Nachrichtenagentur MTI. 

(kna/diverse - sst)

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10. Mai 2022, 08:14