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Zusammenstöße in Colombo an diesem Montag Zusammenstöße in Colombo an diesem Montag 

Sri Lanka: Christen beteiligen sich an Generalstreik

Auch die Christen Sri Lankas haben am Freitag ihre Schulen und andere Einrichtungen geschlossen, um sich einem landesweiten Streik gegen Präsident Gotabaya Rajapaksha und den Umgang seiner Regierung mit der schweren Finanzkrise anzuschließen.

Bildungseinrichtungen, Büros, Fabriken, Elektrizitätswerke und Gesundheitsdienste verrammelten einen Tag lang ihre Tore, und öffentliche und private Verkehrsmittel blieben im Depot, um einem Streikaufruf von Gewerkschaften und gesellschaftlichen Verbänden zu folgen. Die Polizei feuerte Tränengas ab, um Studenten in der Nähe des Parlamentsgebäudes in Colombo zu vertreiben. Dem Streik sind monatelange Unruhen vorausgegangen. Viele christliche Kirchen und buddhistische Tempel läuteten die Glocken zur Unterstützung des Ausstands.

Demonstranten - unter ihnen viele Christen - haben sich im Zentrum der Hauptstadt eingerichtet. Die Regierung verhängte an diesem Montag eine Ausgangssperre, nachdem es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gekommen war.

„Alle wehren sich vehement gegen das korrupte Regime“

„Alle wehren sich vehement gegen das korrupte Regime“, sagte der katholische Priester Amila Jeevantha Peiris, der seit drei Wochen an den Straßenprotesten teilnimmt, der Nachrichtenagentur ucanews. „Wir lehnen die Vetternwirtschaft der Regierung, die Korruption und die Haltung der Straflosigkeit ab“, erklärten zwei anglikanische Bischöfe in einem Statement. Beide Bischöfe ließen wissen, sie hätten sich „dem anhaltenden Kampf des Volkes angeschlossen“ und forderten die politische Führung zum Rücktritt auf.

Colombo am Montag
Colombo am Montag

Sie verurteilten außerdem die jüngsten Verhaftungen von Jugendlichen, die an friedlichen Protesten teilgenommen hatten. „Solche willkürlichen Verhaftungen und rechtswidrigen Maßnahmen der Strafverfolgungsbehörden sind eine eklatante Verletzung der Grundrechte unseres Volkes“, so die anglikanischen Bischöfe.

Engpässe bei Lebensmitteln, Stromausfälle - und Kredite aus China

Anfang März sind in dem Inselstaat angesichts der schlimmsten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten regierungsfeindliche Proteste aufgebrochen. Die Demonstranten werfen der Regierung vor, die Wirtschaft schlecht zu verwalten und eine Devisenkrise verursacht zu haben, die zu Engpässen bei lebenswichtigen Gütern geführt hat. Die Auslandsverschuldung des Landes wird auf rund 51 Milliarden US-Dollar geschätzt, und die Regierung nimmt in großem Umfang Kredite bei China auf. Außerdem hat sie viele Importe verboten, um den Abfluss von Devisen zu stoppen.

Die Finanzkrise hat zu Engpässen bei Treibstoff, Lebensmitteln, Medikamenten und anderen lebenswichtigen Gütern geführt, was wiederholte Stromausfälle zur Folge hat und die Bevölkerung der Insel in immer größere Bedrängnis bringt.

(ucanews – sk)
 

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09. Mai 2022, 10:56