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Die Schule in Bilohoriwka wurde bei dem russischen Angriff vollständig zerstört, unter den Trümmern werden viele Opfer vermutet Die Schule in Bilohoriwka wurde bei dem russischen Angriff vollständig zerstört, unter den Trümmern werden viele Opfer vermutet 

Ukraine: Nach Angriff auf Schule Dutzende Tote befürchtet

Nach einem russischen Angriff auf eine Schule, die als Zufluchtsort für Zivilisten diente, werden Dutzende von Opfern befürchtet. Am Samstag zerstörte eine russische Bombe die Schule, in deren Keller sich etwa 90 Menschen aufhielten, während Moskaus Angriffe in der Ost- und Südukraine weitergingen.

Der Gouverneur der Provinz Luhansk, einer der beiden Regionen, die das als Donbass bekannte östliche industrielle Kernland bilden, sagte, die Schule im Dorf Bilohoriwka habe nach dem Bombenangriff vom Samstag Feuer gefangen. Rettungskräfte fanden zwei Leichen und retteten 30 Menschen, sagte er. „Höchstwahrscheinlich sind alle 60 Menschen, die sich noch unter den Trümmern befinden, jetzt tot“, schrieb Gouverneur Serhij Haidai in der Nachrichten-App Telegram. Russischer Beschuss habe auch zwei Jungen im Alter von 11 und 14 Jahren in der nahe gelegenen Stadt Prywillja getötet. Die Nachrichten von Opfern können in der derzeitigen Situation in vielen Fällen nicht unabhängig überprüft werden. Bilohoriwka ist eine städtische Siedlung etwa zehn Kilometer westlich von Lyssytschansk. Die Ortschaft ist schwer umkämpft. 

Russische Konzentration auf den Donbass

Nachdem es Russland nicht gelungen war, die ukrainische Hauptstadt einzunehmen, konzentriert es seine Offensive auf den Donbass, wo die von Moskau unterstützten Separatisten seit 2014 kämpfen und einige Gebiete besetzt halten. Insbesondere die Kämpfe um das ausgedehntes Stahlwerk an der Küste in Mariupol bestimmen dieser Tage die Nachrichten. Es handelt sich mittlerweile um den einzigen Teil der Stadt, der nicht unter russischer Kontrolle steht. Alle verbliebenen Frauen, Kinder und älteren Zivilisten, die zusammen mit ukrainischen Kämpfern im Azovstal-Werk Zuflucht gefunden hatten, wurden übereinstimmenden Angaben zufolge am Samstag evakuiert. Die dort verbliebenen Truppen weigern sich, sich zu ergeben; es wird angenommen, dass Hunderte von ihnen verwundet sind.

Nachdem die letzten Zivilisten am Samstag evakuiert worden waren, sagte der ukrainische Präsident Selenskij in seiner abendlichen Ansprache, dass man sich nun auf die Bergung der Verwundeten und der Sanitäter konzentrieren werde. Weiter sagte er, dass am Sonntag auch die Arbeiten zur Sicherung der humanitären Korridore für die Bewohner von Mariupol und der umliegenden Städte fortgesetzt würden. Die ukrainische Regierung hat sich an internationale Organisationen gewandt, um den schätzungsweise 2.000 Kämpfern, die in den unterirdischen Tunneln und Bunkern der Anlage verblieben sind, eine sichere Ausreise zu ermöglichen. Selenskij räumte die Schwierigkeiten ein, sagte aber: „Wir geben die Hoffnung nicht auf, wir geben nicht auf. Jeden Tag suchen wir nach einer diplomatischen Option, die funktionieren könnte“.

(ap - cs)

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08. Mai 2022, 14:01