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Die neue ungarische Ministerpräsidentin bei der Einführungszeremonie in Budapest Die neue ungarische Ministerpräsidentin bei der Einführungszeremonie in Budapest 

Ungarn: Kirchlicher Segen für neue Staatspräsidentin

Vor der Zeremonie zur ihrer Amtseinführung wurde die neue ungarische Staatspräsidentin, Katalin Novak, bei einem ökumenischen Gottesdienst von hochrangingen Vertretern verschiedener Kirchen gesegnet.

Ihr Eintreten für eine auf dem Christentum basierende Werteordnung" hat die neue ungarische Staatspräsidentin Katalin Novak (44) zu ihrem Amtsantritt bekräftigt. Auch in der Weitergabe des Lebens, im Schutz der Familie und des menschlichen Lebens von der Empfängnis an sowie im gegenseitigen Respekt und in der Unterstützung der Schwachen wolle sie gemäß ihrer persönlichen Überzeugung das ungarische Volk stärken, sagte Novak am Wochenende bei der Ehrenzeremonie zu ihrer Amtseinführung auf dem Kossuth-Platz vor dem Parlamentsgebäude in Budapest.

Vor der Feier am Kossuth-Platz fand ein ökumenischer Gottesdienst in der evangelisch-reformierten Kirche am Calvinplatz statt, an dem auch Novaks Vorgänger Janos Ader, Ministerpräsident Orban und Parlamentspräsident Laszlo Köver teilnahmen. Mehrere Spitzenvertreter der christlichen Kirchen in Ungarn, unter ihnen der reformierte Bischof Zoltan Balog, der katholische Budapester Erzbischof Kardinal Peter Erdö, der lutherische Bischof Tamas Fabiny, der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis) und Metropolit Fülöp Kocsis von der Griechisch-katholischen Kirche, sprachen Segensgebete für die neue Staatspräsidentin. Auch der syrisch-orthodoxe Patriarch Ignatius Aphrem II. und die Präsidentin der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK), Nalja Kassab, kamen für die Feier nach Budapest. Rabbiner Slomo Köves, Leiter der Vereinigten Ungarischen Jüdischen Gemeinde (EMIH), sandte laut Medienberichten seinen Segen in Form einer schriftlichen Botschaft. 

Es sei das erste Mal, dass Katholiken, Reformierte und Evangelikale, „begleitet vom jüdischen Sabbatgebet", den Segen Gottes für das Staatsoberhaupt erbitten, sagte Zoltan Balog - er ist auch pastoraler Präsident der Synode der ungarischen reformierten Kirche - in seiner Predigt bei dem ökumenischen Gottesdienst. Der reformierte Pastor Balog war zwischen 2012 und 2018 ungarischer Minister für Humanressourcen. Die neue Staatspräsidentin Novak leitete in dessen ersten Ministerjahren Balogs Kabinett, bevor sie 2014 zur Familienstaatssekretärin aufstieg.

Zur Person

Die 44-jährige Novak war im März im von der Regierungspartei Fidesz dominierten Parlament mit Zweidrittel-Mehrheit gewählt worden. Bis zu ihrer Nominierung für das Präsidentenamt war sie Familienministerin und eine der vier Vizevorsitzenden von Fidesz. Die Mutter dreier Kinder ist bekennende Calvinistin und zählte schon bisher zum engsten Beraterkreis von Ministerpräsident Viktor Orban. Novak ist die erste Frau im ungarischen Präsidentenamt und für zunächst fünf Jahre gewählt.

(kap – mr)

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16. Mai 2022, 15:34