USA: „Respekt für Pro-Life-Ansichten, aber ich zwinge sie niemandem auf"
Sie frage sich, warum andere Politiker, die sich politisch gegen die kirchliche Lehre etwa zur Todesstrafe stellen, nicht mit ähnlichen Maßnahmen belegt wurden, so die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses in einem Fernsehinterview des Senders MSNBC. Sie selbst stamme von einer katholischen und Pro-Life-eingestellten Familie mit italienischen Wurzeln, sagte Pelosi, die selbst Mutter von fünf Kindern ist. Politisch unterstützt sie die Eigenentscheidung der Frau bei Abtreibungen, während die katholische Kirche das Lebensrecht Ungeborener in jedem Fall schützt.
Erzbischof Salvatore Cordileone von San Francisco gab vergangenen Freitag seine Entscheidung bekannt, Pelosi deshalb von der Kommunion auszuschließen. Zusätzlich zu einem Brief an Pelosi, den er veröffentlichte, gab der Erzbischof auch einen Brief an die Gläubigen und an die Priester in der Erzdiözese heraus.
Pelosi ging zur Messe in Washington - mit Kommunion
Die Einschränkung des Erzbischofs bezieht sich auf Kirchen in der Erzdiözese San Francisco, aber am Sonntag besuchte Pelosi die Heilige Messe in der Holy-Trinity-Kirche in Washington und empfing die Kommunion, wie lokale Medien berichten. Dieselbe Kirche besucht auch Präsident Joe Biden manchmal, wenn er das Wochenende in Washington verbringt. Der Katholik Biden, der privat Abtreibungen ablehnt, unterstützt politisch so wie Pelosi das Recht der Frau auf einen straffreien Abbruch zu bestimmten Konditionen.
Der Erzbischof von Washington, Kardinal Wilton Gregory, hatte bereits angekündigt, er werde Präsident Biden die Kommunion nicht verweigern. Zum Fall Pelosi teilte das Büro des Kardinals mit, Gregory werde die Kontroverse nicht kommentieren.
Die 82-jährige Politikerin beruft sich häufig auf ihren katholischen Glauben als Motivation für ihre Politik. Ihre Unterstützung für die legale Abtreibung brachte sie allerdings in Konflikt mit der kirchlichen Lehre. 2021 empfing Papst Franziskus sie zu einer Privataudienz in Rom. Im US-amerikanischen Kommunionstreit forderte der Papst die Bischöfe dazu auf, die Eucharistie nicht zu politisieren und sagte, er selbst habe noch nie jemandem die Kommunion verweigert.
(americamagazine – gs)
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