Zentralafrika: Parlament stimmt für Abschaffung der Todesstrafe
Das Gesetz braucht noch die Unterschrift von Präsident Faustin Archange Touadéra, damit es in Kraft treten kann.
Letztes Todesurteil im Jahr 1981
Die Entscheidung gegen die Todesstrafe in der Zentralafrikanischen Republik stößt bei Kirchenvertretern und Menschenrechtlern auf positive Reaktionen. Amnesty International rief Präsident Touadera auf, das neue Gesetz offiziell zu verkünden.
Im bitterarmen Zentralafrika, das Papst Franziskus 2015 besuchte, herrscht seit fast neun Jahren Bürgerkrieg. Die Spannungen hatten sich in den letzten Jahren aber etwas beruhigt. Das letzte Todesurteil wurde in dem Land 1981 vollstreckt. In den Vorjahren hatten bereits das Nachbarland Tschad und Sierra Leone in Westafrika die Todesstrafe abgeschafft. Auch in Sambia wird über eine Abschaffung dieser Praxis gesprochen.
Noch in 55 Ländern praktiziert
Mit der Entscheidung in Zentralafrika haben die Todesstrafe weltweit 145 Länder abgeschafft oder in der Praxis außer Vollzug gesetzt. Weltweit wird die Todesstrafe heute noch in 55 Ländern praktiziert, unter anderem in den USA, China, Japan, Ägypten, Iran und Belarus.
Im Katechismus der Katholischen Kirche wird die Todesstrafe kategorisch verdammt. Papst Franziskus hatte 2018 den entsprechenden Abschnitt dahingehend verändert, dass die Kirche diese Praxis in allen Fällen als „unzulässig“ erachtet: Die Todesstrafe verstoße gegen die Unantastbarkeit und Würde der Person und stehe im Gegensatz zum Evangelium, ließ Papst Franziskus festschreiben. Außerdem setze die Kirche sich „mit Entschiedenheit für deren Abschaffung in der ganzen Welt ein“. In der ursprünglichen Fassung von 1993 wurde im Katechismus die Todesstrafe abgelehnt, aber nicht kategorisch ausgeschlossen.
(vatican news – pr)
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